Kredit für Selbständige
Wenn es um die Kreditaufnahme geht, so haben es Selbständige und Freiberufler deutlich schwieriger als Angestellte. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um die Aufnahme eines Privatkredites oder den Abschluss einer Baufinanzierung handelt. Kredite für Selbstständige werden unter deutlich „schärferen Bedingungen“ vergeben und zahlreiche Direktbanken, welche im Internet eigentlich für die Vergabe von Krediten bekannt sind, genehmigen sogar ausschließlich Kredite für Angestellte. Der folgende Artikel geht auf das Thema „Kredit für Selbstständige“ ein und beinhaltet dabei alle wichtigen Kriterien für die Kreditzusage sowie zahlreiche Tipps rund um die Beantragung.
Was bedeutet Selbstständigkeit?
Wer nicht als Arbeiter oder Angestellter ein festes Einkommen als Lohn oder Gehalt bezieht, der gilt aus Bankensicht als „selbstständig“. Zur Personengruppe der Selbstständigen zählen Freiberufler und auch Gewerbetreibende, welche beispielsweise eine Einzelunternehmung oder auch eine GmbH führen. Natürlich können Selbstständige über ein hervorragendes Einkommen und damit grundsätzlich über eine außerordentliche Kapitaldienstfähigkeit verfügen – grundsätzlich haben sie es jedoch deutlich schwerer, ihre Bonität gegenüber der Bank nachzuweisen. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass die monatlichen Einnahmen schwanken können und das Einkommen von Selbstständigen in gewisser Hinsicht immer auch einem unternehmerischen Risiko unterliegt. Die Bank kann mit den Einnahmen aus Selbstständigkeit daher nicht vollumfänglich und langfristig planen, was bei den Lohn- und Gehaltszahlungen von Angestellten überhaupt kein Problem ist.
Das Problem unsteter monatlicher Einkünfte
Das Problem bei Selbständigen- wie Freiberufler-Krediten: Es liegt meist kein festes monatliches Einkommen vor, das Kreditgebern als Sicherheit für die Rückzahlung dienen kann. Akquise gehört zum Leben aller Selbständigen, idealerweise gibt es einige Auftraggeber, die ständig Geld in die Kasse bringen. Schon ein einziger Zahlungsausfall aufgrund mangelnder Zahlungsbereitschaft auf Kundenseite kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Selbständige nicht mehr imstande sind, ihre Darlehen fristgerecht zu bedienen. Die Folge ist teilweise, dass ein Kredit für Selbständige bei etlichen Anbietern keine übermäßig langen Laufzeiten erlaubt.
Gute Angebote im Online-Segment
Vielfach waren Kreditnehmer mit dem Status Selbständigkeit früher auf nicht unbedingt seriöse Angebote ohne Schufa-Anfrageangewiesen, die wiederum mit hohen jährlichen Kreditzinsen einhergehen. Inzwischen hat sich der Kreditsektor gewandelt, so dass Selbständige durchaus günstige Kredite erhalten können (Unser Tipp hier: Bon-Kredit), sofern die finanzielle Lage stimmig ist und Kreditnehmer ausreichende Nachweise über ihre Einkünfte erbringen. Bis zu drei Jahre sollten diese je nach Anbieter lückenlos vorgelegt werden können. Besonders gute Chancen haben Kunden in spe längst im Bereich der Online-Kreditvergabe. Denn hier finden sich im Grunde immer Offerten, die die Zinssätze betreffend oft deutlich hinter den Angeboten der normalen Filialbanken zurückbleiben.
So oder so ist das Internet die beste Basis, um einen Vergleich der abrufbaren Kredite für Selbständige vorzunehmen. Bei ausländischen Krediten sollten Interessenten genau auf mögliche Unterschiede bei den Konditionen schauen.
Wie denkt die Bank über selbstständige Kreditinteressenten?
Aus Bankensicht wird Selbstständigen im Rahmen der Kreditvergabe immer erst mit einer gewissen Skepsis gegenübergetreten. Die meisten Banken agieren sehr vorsichtig und wollen zahlreiche Nachweise sehen, bevor sie eine Kreditentscheidung treffen. Darüber hinaus sind die bonitätsabhängigen Konditionen im Regelfall wesentlich höher als bei der Kreditvergabe an Angestellte und Arbeiter. Dies hängt aus Sicht der Banken damit zusammen, dass die Einnahmen aus der Selbstständigkeit nicht zu hundert Prozent sicher sind und dadurch für eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit des Kredites sorgen. Viele Selbstständige fühlen sich durch die hohen Nachweisverpflichtungen fast schon „schikaniert“, schließlich gibt es zahlreiche Selbstständige, welche im direkten Vergleich mit einem durchschnittlichen Angestellten ein wesentlich höheres Einkommen erhalten. Man muss dazu sagen, dass insbesondere die erste Kreditaufnahme im Rahmen einer gegründeten Selbstständigkeit mit vielen Hürden verbunden ist. Wenn ein Selbstständiger beziehungsweise Gewerbetreibender erst einmal reibungslos mit einem Kreditinstitut zusammengearbeitet hat, so gibt es positive Erfahrungswerte für die Bank, welche eine erneute Kreditaufnahme deutlich erleichtern.
Wie werden Selbstständige bewertet beziehungsweise gerated?
Selbstständige werden vor allem durch das Einreichen von diversen Nachweisen bewertet, welche sich im Vergleich zu Angestellten nicht einfach auf einen Arbeitsvertrag und die letzten beiden Gehaltsabrechnungen beschränken. Selbstständige müssen oftmals umfangreiche Unterlagen zu den letzten drei bis fünf Geschäftsjahren einreichen, da die Bank vor allem eines sehen möchte: Kontinuität. Beständige Gewinne, welche oberhalb eines für die Kreditvergabe relevanten Betrages liegen, sind bei der Bonitätseinstufung von Selbstständigen das A und O. Aufgrund der hohen Priorität des nachhaltigen Unternehmenserfolges ergibt sich folgendes Problem: Existenzgründer beziehungsweise Gewerbetreibende, welche sich noch im ersten oder selbst im zweiten Jahr ihrer Selbstständigkeit befinden, haben bei herkömmlichen Banken oftmals überhaupt keine Chance auf eine positive Kreditentscheidung. Dies hängt aus Bankensicht ganz einfach damit zusammen, dass für ein umfangreiches Rating keine aussagekräftigen Nachweise eingereicht werden können, welche eine geforderte Nachhaltigkeit bescheinigen. Eine der wenigen Anlaufstellen für Existenzgründer mit Kapitalbedarf ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW. Die KfW Bank vergibt in ihrer Rolle als „Förderbank“ auch an Existenzgründer Kredite, sofern gewisse Rahmenbedingungen eingehalten werden (beispielsweise die Einreichung eines umfangreich ausgearbeiteten Unternehmens- beziehungsweise „Business Plans“).
Grundvoraussetzungen für die Kreditgewährung an Selbstständige
Zuerst einmal müssen Selbstständige für die Kreditvergabe die gleichen Grundvoraussetzungen wie Angestellte und Arbeiter erfüllen: Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, einen festen Wohnsitz in Deutschland besitzen und eine einwandfreie Schufa-Auskunft vorlegen können (insbesondere bei Selbstständigen führen negative Schufa-Einträge, welche beispielsweise eine negative Zahlungsmoral vermuten lassen, zu einer sofortigen Kreditablehnung). Im nächsten Schritt geht es um den Nachweis der Bonität beziehungsweise einer ausreichenden Kapitaldienstfähigkeit. Hier müssen Selbstständige äußerst umfangreiche Nachweise wie beispielsweise die letzten drei Einkommenssteuererklärungen (aus denen in Form des zu versteuernden Einkommens das Einkommen des Selbstständigen hervorgeht), betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA) des zuständigen Steuerberaters sowie Gewinn- und Verlustrechnungen einreichen. Oftmals möchten Banken für die Kreditentscheidung auch Kontoauszüge vom Privatkonto sehen, da diese sehr viel über das Zahlungsverhalten und die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben aussagen.
Tipps rund um die Kreditbeantragung
Selbstständige sollten stets versuchen, ihre finanziellen Verhältnisse möglichst transparent und umfassend darzustellen, damit bei der Bank ein positiver Gesamteindruck entsteht. Die erforderlichen Unterlagen sollten hierfür einen möglichst langen und lückenlosen Zeitraum darstellen (beispielsweise die letzten drei oder sogar fünf Geschäftsjahre). Derartiges Zahlenmaterial sorgt bei den Banken schnell für Vertrauen und spricht für eine risikolose Kreditvergabe. Wenn vorhanden, sollte man als Selbstständiger immer Zusatz- beziehungsweise Ersatzsicherheiten anbieten, da diese im Rahmen der Kreditvergabe für „wahre Wunder“ sorgen können. Auch ein gewünschter Privatkredit kann, sofern Eigentum vorhanden ist, durch Grundschulden abgesichert werden, was bei den Banken nicht nur für großes Vertrauen, sondern auch für deutlich bessere Konditionen sorgt. Vorhandenes Betriebsvermögen kann unter Umständen an die Bank abgetreten werden, was ebenfalls dafür sorgen kann, dass der Vergabe eines gewünschten Kreditbetrages bedenkenlos zugestimmt wird.
Fazit: Die Kreditvergabe an Selbstständige ist sicherlich nicht immer leicht, aber sie ist keinesfalls unmöglich. Wichtig ist jedoch vor allem, dass Selbstständige in der Lage sind, zahlreiche Unterlagen zu den letzten Geschäftsjahren einzureichen, welche eine Bewertung der Bonität sowie der nachhaltig erzielten Einkünfte ermöglichen. Die hieraus erkennbare, positive Kapitaldienstfähigkeit ist Grundvoraussetzungen für die Kreditzusage. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Banken mit Blick auf die Kreditvergabe an Selbstständige unterschiedlich kooperativ sind. Man sollte sich daher immer im Vorfeld informieren und unter Umständen mit der jeweiligen Bank sprechen, bevor man Zeit und Mühe in die umfassende Kreditbeantragung investiert.