Break-Even-Point durch extremes Zinstief schnell erreicht
Neben dem rein ideellen Vorteil in den eigenen vier Wänden wohnen zu können, müssen allerdings auch knallharte betriebswirtschaftliche Fakten berücksichtigt werden, ob sich Eigentum statt Miete auch wirklich rechnet. Denn über eine lange Zeitdauer Zinsen bezahlen zu müssen, daneben ständig Investitionsrücklagen zu bilden und laufende Investitionen tätigen zu müssen, um keinen Instandhaltungsrückstau entstehen zu lassen, sind Kosten die sich im Laufe der Jahre ebenfalls ganz ordentlich beim Immobilieneigentum summieren.
Somit stellen sich viele immer wieder die berechtigte Frage wann denn eigentlich der Break-Even-Point erreicht ist, an welchem sich Zinszahlungen beim Immobilienerwerb, ins Verhältnis gesetzt zu Mietzahlungen, die beim Mieten einer Wohnung oder eines Hauses entstehen, denn genau rechnen?
Mietsteigerungen lassen Eigentumserwerb nahezu unausweichlich werden
Einen wesentlichen Ausschlag, um diese Betrachtung zu einem Ergebnis zu bringen, geben hierbei die zu bezahlenden Zinsen im Verhältnis zu den in der gleichen Zeit aufzubringenden Mietzahlungen. Sprich: Zinszahlungen korrelieren im direkten Zusammenhang mit Mietzahlungen. Um die Genauigkeit der Betrachtung zu präzisieren, müssen selbstverständlich auch potentielle Mietpreissteigerungen in Korrelation zu Zinsveränderungen während der Finanzierungslaufzeit gebracht werden.
Darüber hinaus darf allerdings auch ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt nicht außer Acht gelassen werden: Nach Wegfall der Zinszahlungen und nach völliger Entschuldung der Immobilie wohnen Eigentümer quasi mietfrei in ihren eigenen vier Wänden. Und wie lange sie selbst diesen immensen Vorzug dann noch genießen können, liegt nur noch in ihrer persönlichen Lebensdauer begründet. Um also einen einigermaßen realistischen Vergleich anstellen zu können müssen der Kaufpreis der Immobilie, die gesamten für die Hypothekenfinanzierung aufzubringenden Zinsen und die Insthandhaltungskosten und Rücklagenbildungen ins Verhältnis zu den gesamten Mietkosten einer vergleichbaren, angemieteten Immobilie gesetzt werden.
Nicht zu vergessen sind allerdings auch die Mietpreissteigerungen innerhalb des Vergleichszeitraums. Ohne jetzt großartig ins Detail gehen zu müssen, lässt sich aus dem Stegreif sagen, dass die langfristige Zinssicherung während der Finanzierungslaufzeit und selbstverständlich auch die anfängliche Zinshöhe maßgeblich das Ergebnis dieses Vergleichs beeinflussen werden.
Eigentum schlägt Miete – nur eine Frage der Zeit
In aller Regel wird der Eigentumserwerb hierbei das Rennen machen. Es stellt sich für den einzelnen dann nur noch die Frage wann genau der ominöse Break-Even-Point – also der Punkt an dem sich die Kosten des Immobilienerwerbs gegenüber den Mietzahlungen – ins positive Verhältnis verkehrt. Als Faktor, um die Entscheidung für oder gegen die eigene Immobilie heranzunehmen, kann der Break-Even-Point zwar einen gewissen Aufschluss geben.
Allerdings in Niedrigzinszeiten, so wie sie Häuslebauer bereits seit geraumer Zeit in Deutschen Landen antreffen, in denen die Mieten zusätzlich auch noch relativ hoch sind, wird der Punkt an dem die Vergleichskurve durchbrochen wird ganz klar und viel schneller zu Gunsten der eigenen vier Wände erreicht sein. Somit wird der Break-Even-Point, welche Wohnsituation sich letztendlich als die günstigere erweist, nur als hilfreiche Etappenbetrachtung dienen. In der gesamten Betrachtung der Frage ob Eigentum die Miete schlägt, wird in heutiger Zeit die Mietwohnung ganz sicher den Kürzeren ziehen!