Dispokredit – Was ist zu beachten?
Der Dispositionskredit gehört in Deutschland neben dem Ratenkredit zu den mit Abstand am häufigsten genutzten Kreditarten, die von Privatpersonen in Anspruch genommen werden. Der Dispositionskredit ist kein klassisches Darlehen, sondern stattdessen eine Kreditlinie. Diese wird auf Wunsch des Kunden auf dem Girokonto zur Verfügung gestellt, sodass der Kontoinhaber fortwährend über das zugesagte Limit verfügen kann. Dies bietet eine große Flexibilität, weshalb zahlreiche Privatkunden oft schon seit vielen Jahren ihren Dispositionskredit beanspruchen.
Der große Nachteil ist allerdings, dass es sich um einen sehr teuren Kredit handelt. Umso wichtiger ist es, vor der ersten Inanspruchnahme einen Dispokredit Vergleich durchzuführen.
Dispokredit Vergleich:
Welche Eigenschaften hat der Dispositionskredit?
Die Kreditlinie, die Ihnen die Bank auf Ihrem Girokonto einräumen kann, wird allgemein als Kontokorrentkredit bezeichnet. Möglich ist die Einräumung dieser Kreditlinie sowohl bei Geschäfts- als auch bei Privatkunden. Bei Privatkunden wird der Kontokorrentkredit meistens gleichermaßen als Dispositionskredit bezeichnet. In der Regel werden für die Kreditlinie die folgenden Begriffe verwendet:
- Dispositionskredit
- Dispokredit
- Dispo
- Konto-Kreditlinie
Die wesentliche Eigenschaft der Dispositionskredite besteht darin, dass die Kreditlinie auf dem Girokonto eingeräumt wird. Zu diesem Zweck vereinbaren Kunde und Bank ein bestimmtes Limit, beispielsweise 5.000 Euro.
Dieses maximale Kreditlimit orientiert sich oftmals am dreifachen Nettoeinkommen des jeweiligen Kunden, aber selbstverständlich ist es problemlos möglich, auch andere Kreditrahmen zu vereinbaren. Den einmal eingeräumten Dispositionskredit kann der Kunde anschließend zeitlich unbefristet nutzen, es sei denn natürlich, es ergeben sich neue Erkenntnisse und die Bank möchte den Kreditrahmen reduzieren oder gänzlich streichen.
Zu den weiteren Eigenschaften des Dispositionskredites gehört, dass es keine feste Rückzahlungsvereinbarung gibt. Wenn Sie also beispielsweise einen Dispokredit in Höhe von 5.000 Euro eingeräumt bekommen haben, können Sie diesen ohne Rückzahlungsverpflichtung nutzen. Damit unterscheidet sich der Dispositionskredit gravierend vom Ratenkredit und auch von alternativen Finanzierungsmethoden, wie dem Rahmenkredit. Dort ist nämlich zumindest eine Mindestrückführung vereinbart.
Zu den weiteren Eigenschaften des Dispositionskredites gehört auch, dass dieser fast immer ohne die Entgegennahme von Sicherheiten seitens der Bank eingeräumt wird.
Was kostet der Dispositionskredit?
Die wichtigste Frage im Zusammenhang mit dem Dispositionskredit ist für viele Kunden, was dieser kostet. Tatsächlich ist es so, dass der Dispo im Privatkundenbereich wohl die teuerste Darlehensart überhaupt ist. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase liegt der durchschnittliche Zinssatz bei allen Dispositionskrediten, die bundesweit von Banken eingeräumt werden, nur bei knapp unter zehn Prozent. Sie zahlen also aktuell durchschnittlich rund 9,75 Prozent an Sollzinsen, wenn Sie Ihr Konto überziehen und damit den Dispo beanspruchen.
In der Spitze gibt es sogar einige Banken, insbesondere im Segment der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken, bei denen der Dispozins sogar bei elf oder zwölf Prozent liegt. Insbesondere aus diesem Grund ist es wichtig, die Angebote zu vergleichen, denn aktuell beträgt die Differenz zwischen den besten und schlechtesten Dispozinsen rund sechs Prozent.
Kosten für den Dispositionskredit auf jeden Fall visualisieren
Ein Grund dafür, dass trotz der hohen Kosten viele Millionen Bundesbürger ihren Dispositionskredit regelmäßig nutzen und dann in nicht geringem Umfang besteht darin, dass man sich die entstehenden Kosten häufig nicht vor Augen führt. Dies liegt auch daran, dass die Zinsen nicht etwa einmal im Jahr belastet werden, sodass man aufgrund der dann hohen Summe aufmerksam darauf würde, wie teuer diese Kreditlinie eigentlich ist. Stattdessen werden die Zinsen in aller Regel monatlich oder quartalsweise im Rahmen des Kontoabschlusses belastet. Dazu ein Beispiel:
Angenommen, Sie haben auf Ihrem Girokonto einen Dispositionskredit in Höhe von 6.000 Euro eingeräumt und nutzen diesen durchschnittlich mit 4.000 Euro im Jahr. Der Sollzins beträgt zehn Prozent, sodass Sie auf das Jahr gerechnet insgesamt 400 Euro Zinsen zahlen würden. Diese Summe würde Ihnen sicherlich relativ hoch erscheinen, wenn Sie einmal im Jahr belastet würde. Stellt die Bank die Dispozinsen jedoch nur jeden Monat in Rechnung, würde ein Betrag von weniger als 40 Euro abgebucht. Somit ist es rein optisch bereits zu erklären, warum trotz hoher Kosten Dispositionskredite noch in so großem Umfang genutzt werden.
Wer erhält einen Dispositionskredit?
Die wesentliche Grundlage dafür, dass Ihnen ein Dispositionskredit eingeräumt wird, ist sicherlich ein geregeltes und festes Einkommen. Sicherheiten müssen in der Regel nicht vorhanden sein, denn fast alle Dispositionskredite werden als sogenanntes Blankodarlehen vergeben. Was allerdings in aller Regel erforderlich ist, ist eine „saubere“ SCHUFA. Das bedeutet, es darf sich in der SCHUFA-Anfrage bzw. in der SCHUFA-Auskunft, die der Bank erteilt wird, keines der folgenden Negativmerkmale befinden:
- Mahnbescheid
- Vollstreckungsbescheid
- Eidesstattliche Versicherung
- Privatinsolvenz eröffnet
- Haftbefehl
- Nicht ordnungsgemäß erledigte Kredite
Unter dieser Voraussetzung wird die Bank aller Voraussicht nach keine Kreditlinie auf dem Girokonto einräumen, sondern stattdessen dürfte das Konto als reines Guthabenkonto geführt werden, sodass kein Dispositionskredit möglich ist. In diesem Fall bleibt Ihnen meistens nur noch eine Alternative: der Kredit ohne SCHUFA.
Ebenfalls eine Voraussetzung für den Erhalt eines Dispositionskredites ist es, dass Sie volljährig sind. Durch die Kontoüberziehung könnten Sie natürlich Schulden machen, was Minderjährigen nicht erlaubt ist. Nicht wenige Banken setzen ebenfalls voraus, dass Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland haben und eben einer geregelten Beschäftigung nachgehen, bei der sich um ein Arbeitnehmerverhältnis handelt.
Wie funktioniert ein Dispokredit Vergleich?
Wie eingangs bereits angesprochen, ist ein Dispokredit Vergleich auf jeden Fall empfehlenswert. Dies liegt daran, dass die Kreditlinie einerseits relativ teuer ist, es zum anderen aber durchaus einige Angebote gibt, die deutlich unter dem durchschnittlichen Dispozins liegen. Wenn wir uns einmal die aktuellen Angebote am Markt betrachten, dann liegt zwischen den günstigsten und den teuersten Dispozinsen eine Differenz von ca. sechs Prozent. Zu den Anbietern, die aktuell den Dispositionskredit zu einem relativ günstigen Zinssatz offerieren, zählen insbesondere:
- comdirect
- ING
- DKB Bank
- 1822direkt
Bei diesen Banken zahlen Sie derzeit einen günstigen Dispozins, der sich unterhalb von 7,50 Prozent bewegt. Demgegenüber gibt es nach wie vor einige Kreditinstitute, insbesondere Filialbanken, die auch schon mal einen Dispositionszins von zwölf Prozent und darüber hinaus veranschlagen. Wie hoch daher das Einsparpotenzial durch einen gezielten Dispokredit Vergleich ist, möchten wir Ihnen in den folgenden zwei Beispielen erläutern, bei denen wir zwei Angebote unterschiedlicher Banken bezüglich eines Dispositionskredites gegenüberstellen.
Angebot A
- Dispositionskredit: 6.000 Euro
- Dispozins: 7,2 Prozent
- Sollzinsen pro Jahr: 432 Euro
Angebot B
- Dispositionskredit: 6.000 Euro
- Dispozins: 11,6 Prozent
- Sollzinsen pro Jahr: 696 Euro
In diesem Beispiel würden Sie also jährlich etwa 250 Euro einsparen, wenn Sie einen Dispokredit Vergleich nutzen und sich daher für das erste Angebot entscheiden können. Oftmals wird in dem Zusammenhang übrigens der Fehler gemacht, eben keinen Vergleich durchzuführen, sondern viele Kontoinhaber wenden sich an Ihre Hausbank, wenn es um die Einräumung des Dispokredites geht. Selten jedoch ist die eigene Hausbank gleichzeitig auch das günstigste Kreditinstitut, wenn es um den Kontokorrentkredit geht.
Wie wird ein Dispositionskredit beantragt?
Die Beantragung eines Dispositionskredites ist sehr einfach und deutlich weniger zeitaufwändig, als wenn Sie beispielsweise einen Ratenkredit oder gar ein Immobiliendarlehen beantragen möchten. Wenn Sie bereits Kunde bei der Bank sind, genügt oftmals ein Anruf oder eine E-Mail, dass Sie gerne einen Dispositionskredit eingeräumt haben möchten.
In diesem Fall prüft die Bank im Wesentlichen zwei Dinge: Ihre SCHUFA-Daten sowie Ihr Einkommen. Entweder, Sie haben beim Kreditinstitut bereits ein Girokonto, dann werden die SCHUFA-Datenänderungen ohnehin durch eine neue an die Bank verschickte Auskunft dargelegt.
Sollten Sie noch kein Konto haben, wird die Bank eine aktuelle SCHUFA-Anfrage starten. Dass Ihr Einkommen für den gewünschten Dispositionskredit ausreicht, können Sie anhand Ihrer Kontoauszüge belegen. Befindet sich das Girokonto bereits bei dieser Bank, kann die Bank selbst Ihre Umsätze und somit auch Ihre Gehaltseingänge prüfen.
Alternativ werden Sie von einer anderen Bank sicherlich gebeten, die letzten Kontoauszüge (meistens der vergangenen drei Monate) in Kopie beizufügen. Positiv ist ebenfalls, dass es mit der Entscheidung, ob der Dispositionskredit eingeräumt wird oder nicht, häufig nur wenige Stunden dauert. Somit kann der von Ihnen beantragte Disporahmen nicht selten noch am gleichen Tag eingeräumt werden und Sie können ab diesem Zeitpunkt sofort über die Kreditlinie verfügen.
Gibt es Alternativen zum Dispositionskredit?
Die Frage nach Alternativen zum Dispositionskredit ist definitiv eine berechtigte, denn – wie bereits mehrfach angesprochen – der Disporahmen ist ein sehr teures Darlehen. Hinzu kommt, dass der Dispositionskredit einfach von vielen Verbrauchern nicht so genutzt wird, wie es eigentlich vorgesehen ist. Das bedeutet, der zur Verfügung gestellt Kreditrahmen wird häufig ohne Notwendigkeit und mehr aus Gewohnheit in größerem oder sogar vollem Umfang in Anspruch genommen, sodass Jahr für Jahr hohe Zinsen anfallen.
Eigentlich soll der Dispokredit jedoch nur eine Kreditlinie sein, die über kurzfristige Liquiditätsengpässe hinweg hilft. Das heißt, dass der Disporahmen eigentlich nur für wenige Wochen oder Monate genutzt werden sollte. Vor diesem Hintergrund gibt es tatsächlich mindestens zwei Alternativen zum Dispo, wobei Sie individuell abwägen müssen, ob und wenn ja, welche dieser zwei Alternativen infrage kommen.
Bei den Alternativen handelt es sich zum einen um den Ratenkredit und zum anderen um einen weniger bekannten Abrufkredit, der auch als Rahmenkredit bezeichnet wird. Der Ratenkredit ist immer dann bestens geeignet, wenn Sie den Dispokredit ohnehin schon über Jahre hinweg in größerem Anfang Umfang beanspruchen. Dann wäre es nämlich wesentlich günstiger, eine Umschuldung vorzunehmen. Sie würden dann einen Ratenkredit aufnehmen, der von der Höhe her mindestens die in Anspruch genommene Kontoüberziehung beträgt.
Wird der Ratenkredit ausgezahlt, zahlen Sie diesen Betrag einfach auf Ihr Girokonto ein und gleichen damit den Dispositionskredit aus. Wenn Sie anschließend nicht in Versuchung kommen möchten, trotzdem wieder den Dispo zu beanspruchen und damit letztendlich mehr Schulden als vorher zu machen, können Sie Bank bitten, den Kontokorrentkredit auszusteuern.
Ein zusätzlich positiver Nebeneffekt besteht beim Ratenkredit darin, dass dort der in Anspruch genommen Darlehensbetrag kontinuierlich zurückgeführt werden muss, was bekanntlich beim Dispositionskredit nicht der Fall ist. Wenn Sie insbesondere die Flexibilität eines Kreditrahmens schätzen und sich der Ratenkredit nicht geeignet, weil Sie immer wieder Kreditbedarf haben und nicht nur eine einmalige Ausgabe existiert, die Sie über ein Darlehen finanzieren müssen, eignet sich vor allem der Abrufkredit.
Dieser ist dem Dispositionskredit sehr ähnlich, denn auch beim Rahmenkredit stellt Ihnen die Bank eine Kreditlinie zur Verfügung. Der wesentliche Unterschied besteht eigentlich nur darin, dass der Kreditrahmen nicht auf dem Girokonto, sondern auf einem separaten Darlehenskonto eingeräumt wird. Zudem unterscheidet sich der Rahmenkredit vom Dispositionskredit darin, dass zumindest eine Mindestrückführung des in Anspruch genommenen Saldos pro Monat vereinbart wird. Diese kann sich beispielsweise auf fünf oder zehn Prozent des beanspruchten Kreditrahmens belaufen.
Tipps und häufige Fragen zum Dispositionskredit
Im folgenden Abschnitt möchten Ihnen gerne einige Tipps zum Dispositionskredit geben und auf Fragen eingehen, die zum Kontokorrentkredit häufiger von Verbrauchern gestellt werden. Diese Rubrik ist beliebt und ist eine Hilfe dabei, unnötige Kosten zu vermeiden und bestens zum Thema Dispositionskredite informiert zu sein.
Tipp 1: Führen Sie unbedingt ein Dispokredit Vergleich durch
Der erste Tipp lautet, dass Sie unbedingt einen Dispositionskredit Vergleich durchführen sollten. Die Unterschiede bei den Dispozinsen sind zwischen den Banken mittlerweile relativ groß, denn die günstigsten Angebote finden Sie im Bereich 6,9 Prozent, während insbesondere manche Filialbanken auf der anderen Seite für die Kontoüberziehung einen Zinssatz von zwölf Prozent in Rechnung stellen. Dieses deutliche Einsparpotenzial sollten Sie sich nicht entgehen lassen, sodass ein Dispokredit Vergleich, der ohnehin anonym und kostenfrei ist, eine große Hilfe darstellt.
Tipp 2: Nutzen Sie den Dispositionskredit wie vorgesehen
Die meisten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Dispositionskredit entstehen, sind vermeidbar. Der Grund besteht darin, dass viele Millionen Bundesbürger den Kreditrahmen mehr aus Gewohnheit nutzen, eigentlich aber schon längst einen deutlich geringeren Sollsaldo haben könnten. Daher lautet unser Tipp, dass Sie den Dispositionskredit tatsächlich so wie vorgesehen nutzen sollten. Das bedeutet: Stehen größerer Ausgaben an, beispielsweise Reparaturen, Renovierungen oder der nächste Urlaub, sollten Sie besser einen Ratenkredit aufnehmen. Dieser ist günstiger und hat den Vorteil, dass die Schulden nach und nach zurückgezahlt werden.
Den Dispositionskredit hingegen sollten Sie tatsächlich als Liquiditätsreserve ansehen, wenn unvorhergesehene Kosten im Bereich zwischen wenigen Hundert und wenigen Tausend Euro anstehen, diese aber durch die Gehaltseingänge der nächsten Monate schnell wieder kompensieren können. Mit dieser Vorgehensweise ist es durchaus möglich, pro Jahr mehrere Hundert Euro an Zinskosten einzusparen, als wenn Sie den Disporahmen aus Gewohnheit dauerhaft nutzen.
Tipp 3: Vereinbaren Sie mit der Bank einen Kürzungskredit
Viele Verbraucher nutzen schon lange einen Dispositionskredit und haben nicht die Selbstdisziplin, den Kontosaldo zu reduzieren, auch wenn dies aus finanzieller sich problemlos möglich wäre. Hier gibt es seitens der meisten Banken eine Art Unterstützung, nämlich den sogenannten Kürzungskredit. Es handelt sich dabei in dem Sinne nicht um einen echten Kredit, sondern stattdessen funktioniert der Kürzungskredit so, dass der eingeräumte Dispositionskredit Monat für Monat um einen vereinbarten Betrag reduziert wird. Dazu ein Beispiel:
Angenommen, Sie nutzen derzeit einen Disputkredit in Höhe von 5.000 Euro. Sie möchten den auch in dieser Höhe beanspruchten Sollsaldo jedoch nach und nach abbauen. Dann könnten Sie mit der Bank zum Beispiel einen Kürzungskredit in Höhe von 200 Euro vereinbaren. Dies würde dazu führen, dass der eingeräumte Dispositionskredit Monat für Monat um diese 200 Euro reduziert wird. Das bedeutet, im nächsten Monat haben Sie nur noch eine zulässige Kontoüberziehung in Höhe von 4.800 Euro zur Verfügung, im übernächsten Monat sind es nur noch 4.600 und dann 4.400 Euro usw.. Durch den Kürzungskredit werden Sie also quasi gezwungen, den Sollsaldo auf Ihrem Girokonto nach und nach zu reduzieren.
Frage 1: Kann ich auch als Auszubildender einen Dispositionskredit erhalten?
Heutzutage ist es durchaus nicht unüblich, dass nicht nur Arbeitnehmer mit einer Vollzeitstelle, sondern auch bereits Studenten und Auszubildende einen zumindest kleineren Dispositionskredit erhalten. Da es sich auch bei der Ausbildungsvergütung auch um regelmäßige Einnahmen handelt, steht der Einräumung eines Dispositionskredites im Prinzip – bis auf eine negative SCHUFA-Auskunft – nichts im Wege. Natürlich wird der eingeräumte Kreditrahmen nicht so hoch wie bei Arbeitnehmern sein, aber Auszubildende können durchaus ebenfalls über einen durchschnittlichen Dispokredit zwischen 500 und 2.000 Euro verfügen.
Frage 2: Muss ich meinen Dispositionskredit kündigen?
Nein. Der Dispositionskredit wird zeitlich unbefristet eingeräumt, was ebenfalls beinhaltet, dass Sie keine Kündigung vornehmen müssen. Zudem werden Sie ohnehin nicht gezwungen, den zur Verfügung gestellten Kreditrahmen zu nutzen. Wenn Sie nicht möchten, dass auf Ihrem Girokonto weiterhin ein Disporahmen eingeräumt ist, informieren Sie darüber einfach kurz und formlos Ihre Bank. Diese wird den Kreditrahmen dann anschließend löschen, sodass keine Kontoüberziehung mehr zulässig ist.
Frage 3: Kann ich mehrere Dispositionskredite haben?
Selbstverständlich ist es möglich, dass Sie nicht nur einen, sondern mehrere Dispositionskredite nutzen können. Da der Dispo jedoch immer an ein Girokonto gebunden ist, müssen Sie dementsprechend natürlich mehrere Girokonten haben, auf denen die Banken einen Dispositionskredit einräumen. Die Frage stellt sich allerdings, ob die Kreditinstitute dazu bereit sind, einen weiteren Dispositionskredit einzuräumen, wenn sie – durch die SCHUFA-Auskunft – erfahren, dass Sie bereits bei anderen Banken einen Dispokredit nutzen. Grundsätzlich steht dem aber nichts im Wege, auch mehrere Kontokorrentkredit zu erhalten.
Frage 4: Was passiert mit dem Dispositionskredit bei einem Kontowechsel?
Eine häufige Frage besteht darin, was eigentlich mit dem bereits genutzten Dispositionskredit passiert, wenn Sie einen Kontowechsel vornehmen, also das bisherige Girokonto kündigen und bei einer neuen Bank ein Konto eröffnen. In diesem Fall gibt es zwei Dinge zu beachten. Zum einen müssen Sie natürlich den bisherigen Sollsaldo auf Ihrem Girokonto ausgleichen, bevor die Bank das Konto kündigen und auflösen kann. Zum anderen ist es oftmals üblich, dass der Dispositionskredit von der neuen Bank „übernommen“ wird. Das bedeutet, das neue Kreditinstitut räumt Ihnen den gleichen Dispo wie zuvor ein. Sollte es diesbezüglich Probleme geben, legen Sie am besten die Kontoauszüge der letzten Monate vor, anhand derer die Bank Ihre Gehaltseingänge erkennen kann.