Der Rahmen-Kredit vorgestellt
Möchte man schnell und unkompliziert auf einen Kredit zurückgreifen bietet sich oft ein Dispokredit an. Der Nachteil an einem Dispo-Kredit sind die teilweise unwahrscheinlich hohen Zinsen. Auch wenn Sie die Einstellung der meisten Banken grundlegend geändert hat, so können die Zinsen immer noch um die 12% liegen.
Rahmenkredit Vergleich – Abrufkredit statt Dispokredit
Bei der großen Mehrheit aller in Deutschland aufgenommenen Kredite handelt es sich um Ratenkredite, Dispositionskredite oder Immobiliendarlehen. Darüber hinaus gibt es allerdings noch weitere Kreditarten, die in der individuellen Situation des Kreditsuchenden zwar die optimale Lösung sein können, aber häufig nicht besonders oder gar nicht bekannt sind. In diese Gruppe von Darlehen fällt definitiv auch der Rahmenkredit, der von den Banken hin und wieder auch als Abrufkredit angeboten wird. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei einem Rahmenkredit handelt und warum diese Variante unter anderem eine gute Alternative zum Dispositionskredit darstellen kann.
Welches sind die Standardkredite der Banken?
Die meisten Kreditinstitute, die im Privatkundenbereich aktiv sind, bieten ihren Kunden insbesondere drei Standarddarlehen an. Dabei handelt es sich in aller Regel um die folgenden Finanzierungsvarianten:
- Dispositionskredit
- Ratenkredit
- Immobiliendarlehen
Der Dispositionskredit stellt eine Kreditlinie dar, die auf dem Girokonto zur Verfügung gestellt wird. Der Vorteil ist die große Flexibilität und unkomplizierte Beantragung, während insbesondere die hohen Kosten definitiv der größte Nachteil des Dispokredites sind. Teilweise zahlen Sie auch heute noch über zehn Prozent an Sollzinsen, sodass ein in Anspruch genommener Disporahmen in Höhe von 5.000 Euro beispielsweise über 500 Euro im Jahr an Zinsen kosten kann.
Der Ratenkredit ist ein klassisches Konsumentendarlehen, welches sehr flexibel einsetzbar ist. Sie können den Kredit im Prinzip für nahezu alle Konsumausgaben zur Finanzierung verwenden, beispielsweise für den Kauf eines Neu- oder Gebrauchtwagens, einer Wohnzimmereinrichtung, Mediengeräten oder für die Finanzierung neuer Haushaltsgeräte.
Der Immobilienkredit wird meistens als Annuitätendarlehen vergeben und dient natürlich im Rahmen der Baufinanzierung dazu, den Kauf oder Bau eines Hauses zu finanzieren. Die drei zuvor genannten Standardkredite nehmen mittlerweile im Privatkundenbereich über 80 Prozent aller vergebenen Darlehen ein. Daher ist es durchaus verständlich, dass einige andere Kreditvarianten, die von manchen Banken ebenfalls präsentiert werden, etwas untergehen. Dazu gehört unter anderem eben auch der Rahmenkredit.
Worum handelt es sich bei einem Rahmenkredit?
Der Name lässt bereits etwas vermuten, welche wesentliche Eigenschaft der Rahmenkredit hat. Tatsächlich handelt es sich nämlich um ein Darlehen, welches das zur Verfügung Stellen eines Kreditrahmens beinhaltet. Damit hat der Rahmenkredit durchaus eine Gemeinsamkeit mit dem Dispositionskredit, denn auch dort gibt es keine typische Darlehenssumme, die ausgezahlt wird, sondern einen Kreditrahmen, über den der Kunde verfügen kann. Ähnlich ist es auch beim Rahmenkredit bzw. Abrufkredit, denn der eingeräumte Kreditrahmen kann, muss aber nicht vom Kunden beansprucht werden.
Wie funktioniert der Rahmenkredit?
Im Detail funktioniert der Rahmenkredit so, dass Sie diesen zunächst bei der Bank beantragen. Anschließend wird das Kreditinstitut Ihre Bonität prüfen und entscheiden, ob Ihre Kreditwürdigkeit ausreichend ist, um den Rahmenkredit einzuräumen. Sie müssen bei der Beantragung natürlich auch angeben, welche Höhe des Kreditrahmens gewünscht ist. Der Unterschied zum Dispositionskredit besteht darin, dass der eingeräumte Rahmenkredit nicht als Kreditlinie auf dem Girokonto zur Verfügung gestellt wird. Stattdessen eröffnet die Bank ein separates Kreditkonto, auf dem der Kreditrahmen zur Verfügung gestellt wird. In der Folge können Sie diesen Rahmen nach Belieben abrufen oder auch nicht.
Ebenfalls zur Funktionsweise des Rahmenkredites gehört, dass – was ebenfalls ein Unterschied zum Dispositionskredit ist – normalerweise eine Mindestrückführung des in Anspruch genommen Kreditrahmens vereinbart wird. Derartige Vereinbarungen sind sehr individuell und können beispielsweise so aussehen, dass Sie jeden Monat mindestens zehn Prozent des in Anspruch genommen Kreditrahmens oder mehr an die Bank zurückzahlen müssen. Somit stellt der Rahmenkredit von der Funktionsweise her tatsächlich eine Mischung aus Dispositionskredit und Ratenkredit dar.
Wer erhält einen Rahmenkredit?
Die Bedingungen für die Vergabe und Einräumung eines Ratenkredites sind im Grunde die gleichen, als wenn Sie einen Ratenkredit, einen Immobilienkredit oder einen Dispositionskredit beantragen. Zusammengefasst heißt das: Sie müssen zum einen kreditfähig und zum anderen kreditwürdig sein. Die Kreditfähigkeit ist leicht zu prüfen, denn sie ist identisch mit der Volljährigkeit. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit ist seitens der Bank natürlich etwas aufwändiger, denn dazu müssen einige Informationen bekannt sein, insbesondere:
- SCHUFA-Daten
- Arbeitsverhältnis
- Einkommen / Ausgaben
Vergeben wird der Rahmenkredit übrigens in aller Regel wie auch der Dispositionskredit ohne die Entgegennahme von Sicherheiten. Bei besonders hohen Kreditrahmen kann es sein, dass die Bank Sie um eine Sicherheit bittet. Normalerweise erstreckt sich die Bonitätsprüfung allerdings ausschließlich auf das Einholen einer SCHUFA-Auskunft und dem Nachweis, dass Sie über ein geregeltes Einkommen verfügen. Zudem geben manche Kreditgeber vor, dass das Einkommen aus einer abhängigen Beschäftigung resultieren muss und Sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben müssen. Zusammenfassend gibt es also keine besonderen Bedingungen, die zu erfüllen sind, damit Sie den Rahmenkredit erhalten können. Stattdessen sind es Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit, die aus Sicht der Bank stimmen müssen.
Was kostet der Rahmenkredit?
Eine interessante Frage ist, was der Rahmenkredit kostet. Hier zeigt sich nämlich gleichzeitig ein Vorteil gegenüber dem Dispositionskredit, denn normalerweise ist der Rahmenkredit um einige Prozent günstiger als der Dispo. Während Sie aktuell für die Inanspruchnahme eines Dispositionskredites auf Ihrem Girokonto durchschnittlich einen Sollzins zwischen 9,2 und 9,6 Prozent zahlen, bewegt sich der durchschnittliche Zinssatz bei Abrufkrediten eher im Bereich zwischen 5,5 und 7,5 Prozent. Zudem sollten Sie bedenken, dass manche Kreditinstitute beim Dispositionskredit mehr als zehn Prozent einfordern. Insofern ist der Rahmenkredit nicht nur von seiner Struktur her eine Art Mischung zwischen Ratenkredit und Dispositionskredit, sondern dies betrifft ebenfalls die Kosten. Der Ratenkredit ist zwar im Allgemeinen günstiger, aber dafür ist der Rahmenkredit wiederum preiswerter als der Dispositionskredit.
Wichtig zu betonen ist übrigens, dass Sie beim Rahmenkredit nur dann Zinsen zahlen, wenn Sie diesen eingeräumten Kreditrahmen auch in Anspruch nehmen. Geschieht dies nicht, fallen auch keine Zinsen an. Zudem wird die Zinsberechnung taggenau vorgenommen und nicht etwa lediglich monats- oder gar quartalsweise. Sonstige Gebühren oder anderweitige Kosten fallen normalerweise beim Abrufkredit nicht an, sodass es tatsächlich nur die Zinskosten sind, die Sie beachten sollten. Aus dem Grund ist es durchaus sinnvoll, ein Rahmenkredit Vergleich durchzuführen.
Lohnt sich ein Rahmenkredit Vergleich?
Die Anzahl der Banken, die einen Rahmenkredit zur Verfügung stellen, ist zwar bei Weitem nicht so groß wie die Kreditinstitute, die einen Immobilien- oder Dispositionskredit im Angebot haben. Trotzdem lohnt sich ein Rahmenkredit Vergleich, denn die Banken, die das Darlehen im Angebot haben, unterscheiden sich natürlich in den Zinskonditionen. Je nachdem, wie hoch der einigeräumte Kreditrahmen letztendlich ist, können Sie durch einen Rahmenkredit Vergleich durchaus jährlich Zinskosten von mehreren Hundert Euro einsparen.
Der Rahmenkredit Vergleich selbst ist relativ einfach durchzuführen. Nutzen Sie dazu einen Kreditvergleich, bei dem online die Angebote der Banken gegenübergestellt werden. Sie müssen dazu lediglich eingeben, wie hoch der gewünschte Kreditrahmen sein soll und dass es sich eben bei der Darlehensart um einen Rahmenkredit handeln soll.
Wie beantrage ich einen Rahmenkredit?
Die Beantragung eines Rahmenkredites ist relativ einfach und kann entweder in der Bankfiliale oder online durchgeführt werden. Welcher Weg praktikabel ist, hängt natürlich auch davon ab, welche Bank Sie sich ausgesucht haben und wer den Rahmenkredit anbietet. Handelt es sich um eine Filialbank, haben Sie oftmals die Wahl zwischen der persönlichen Beantragung in der Geschäftsstelle oder über die Webseite des Kreditinstitutes. Sind Sie bei der Bank bereits seit längerer Zeit Kunde, kann sogar manchmal ein Anruf ausreichen, damit Ihnen der Kreditrahmen eingeräumt wird. Allerdings müssen Sie natürlich auch in diesem Fall die Verträge unterschreiben oder als modernes Verfahren per digitaler Signatur bestätigen, dass Sie mit dem Kreditrahmen einverstanden sind.
Da mittlerweile am häufigsten über die Webseite der Banken ein entsprechender Rahmenkredit beantragt wird, möchten wir kurz Schritt für Schritt aufzeigen, wie der Antrag vonstatten geht. Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie den bereits angesprochenen Rahmenkredit Vergleich durchführen. Dadurch lernen Sie die günstigsten Angebote kennen, denn die Zinssätze schwanken durchaus zwischen 5,5 und bis zu 9,5 Prozent. Wenn Sie einen Kreditrahmen von beispielsweise 8.000 Euro haben möchten, kann beim Zinsunterschied von vier Prozent eine jährliche Zinslast von etwa 300 Euro eingespart werden, falls Sie den Kreditrahmen relativ häufig in größerem Umfang nutzen.
Der zweite Schritt der Beantragung besteht darin, dass Sie im Online-Formular angeben, welchen Kreditrahmen Sie gerne haben möchten und auch Angaben zur Rückzahlung sind in aller Regel notwendig. Hier ist es individuell bei den Banken unterschiedlich, ob ohnehin feste Rückzahlungsvereinbarungen bestehen oder die Rückzahlung individuell mit dem Kunden ausgehandelt werden kann. Typisch sind insbesondere die folgenden Rückzahlungsvereinbarungen, die den Rahmenkredit betreffen:
- Monatlich mindestens 5% der Restschuld
- Monatlich mindestens 10% des in Anspruch genommenen Kreditrahmens
- Monatlich mindestens 100 Euro Rückzahlung
Hier zeigen sich die Banken meistens relativ flexibel, was individuelle Mindestrückführungen angeht.
Nachdem Sie die Eckdaten zum gewünschten Kreditrahmen angegeben und Ihre persönlichen Daten ergänzt haben, können Sie das entsprechende Formular normalerweise online an die Bank senden. Mitunter müssen Sie allerdings noch Unterlagen beifügen, insbesondere Gehaltsnachweise oder einen Einkommensteuerbescheid. Sollten Sie bei der Bank noch kein Girokonto haben, wird normalerweise auch eine Kontoübersicht der letzten drei Monate eingefordert, auf der die Gehaltsbuchungen zu erkennen sind.
Nach dem Absenden des Online-Formulars wird die Bank Ihren Kreditantrag prüfen und entscheiden, ob Ihnen der Kreditrahmen in der gewünschten Höhe als Abrufkredit zur Verfügung gestellt wird. Ist die Entscheidung positiv, folgt im weiteren Schritt Ihre Identifizierung. Hier bieten mittlerweile zahlreiche Banken zwei alternativen Methoden zur Auswahl, nämlich zum einen das Postident-Verfahren und zum anderen das Videoident-Verfahren. Beim Postident-Verfahren müssen Sie Postfiliale aufsuchen und sich mittels Ihres Personalausweises legitimieren. Der Postmitarbeiter erfasst die Daten und scannt diese meistens zusammen mit einem Coupon ein, damit die Bank Ihre Legitimationsdaten erhält. Alternativ können Sie per Videoident-Verfahren auch eine Webcam-Verbindung mit dem Bankmitarbeiter aufbauen, während der Sie Ihren Personalausweis in die Kamera halten, sodass auch dadurch die Legitimation erfolgt.
Der vorletzte Schritt im Rahmen der Beantragung eines Ratenkredites sieht dann so aus, dass Ihnen entweder die Kreditverträge zugesendet werden, Sie diese prüfen und unterschreiben müssen. Anschließend ist es notwendig, die Verträge zurück an die Bank zu senden. Alternativ bieten mittlerweile immer mehr Kreditinstitute aber auch die sogenannte digitale Signatur an. In diesem Fall muss kein postalische Versand erfolgen, sondern stattdessen erhalten Sie einen verschlüsselten Code, meistens per E-Mail. Mit diesem Code bestätigen Sie dann an passender Stelle, dass Sie mit den vereinbarten Daten des Ratenkredites einverstanden sind. Somit ersetzt die digitale Signatur Ihre eigenhändige Unterschrift unter die Kreditverträge.
Nachdem alle beschriebenen Vorgänge abgeschlossen sind, kann die Bank den gewünschten Kreditrahmen einsteuern. In der Folge können Sie innerhalb des zugesagten Limits jederzeit einen gewünschten Betrag abrufen und zahlen lediglich für diesen in Anspruch genommen Geldbetrag Zinsen. Zudem müssen Sie sich natürlich an die Rückzahlungsvereinbarung halten, also beispielsweise jeden Monat mindestens zehn Prozent des in Anspruch genommenen Kreditrahmens zurückzahlen. Sondertilgungen sind übrigens beim Rahmenkredit nahezu ausnahmslos immer und in beliebiger Höhe möglich, da es sich lediglich um ein Kreditlimit und nicht um einen festen Kreditvertrag mit fester Ratenzahlungsvereinbarung handelt.
Welche Vorteile hat der Rahmenkredit?
Der Abrufkredit hat einige Vorteile, die sich insbesondere im direkten Vergleich mit dem Dispositionskredit zeigen. Ein Vorteil ist definitiv der günstiger Zins, denn beim Rahmenkredit können Sie oftmals gegenüber dem Dispositionskredit zwischen drei und vier Prozent an Zinsen einsparen. Ein weiterer Vorteil ist die trotzdem vorhandene Flexibilität, denn innerhalb des zugesagten Limits können Sie frei entscheiden, ob und wann Sie welchen Betrag in Anspruch nehmen. Zudem wird der Rahmenkredit meistens leicht und unkompliziert eingeräumt, sodass oftmals maximal 48 Stunden zwischen Beantragung und dem Einräumen des Kreditlimits auf dem separaten Darlehenskonto erfolgen.
Darüber hinaus sehen es durchaus nicht wenige Nutzer eines Abrufkredites als weiteren Vorteil an, dass es im Gegensatz zum Dispositionskredit eine Mindestrückführung gibt. So besteht nicht die Gefahr, stets den vollen Kreditrahmen auszuschöpfen, obwohl dies eigentlich gar nicht notwendig wäre.
In der Übersicht sind es insbesondere die folgenden Vorteile, durch die sich der Rahmenkredit auszeichnen kann:
- Flexibilität
- Günstiger als Dispositionskredit
- Schnell und leicht einzuräumen
- Mindestrückführung zum Schuldenabbau
Hat der Rahmenkredit auch Nachteile?
Im Vergleich zum Diskussionskredit hat der Rahmenkredit im Grunde keinen Nachteil, wohl aber gegenüber dem Ratenkredit. Allerdings auch nur unter der Voraussetzung, dass Sie eine etwas größere Darlehenssumme benötigen und diese frühestens nach zwölf Monaten zurückzahlen können. Dann ist der Ratenkredit nämlich schlichtweg günstiger als der Rahmenkredit, wenn man sich die durchschnittlichen Zinssätze betrachtet. Lohnenswert ist der Rahmenkredit in erster Linie bei gewünschter Flexibilität und Kreditlinien, die sich durchschnittlich bei 2.000 bis 5.000 Euro erstrecken. In anderen Fällen ist meistens der Ratenkredit sinnvoller und günstiger, es sei denn, Sie erwarten in Kürze einen größeren Geldeingang, mit dem Sie den Kredit dann ohnehin schnell ablösen könnten.