Der Kreditmarkt wird auch im Jahre 2017 vor allem durch die äußerst niedrigen Zinsen geprägt sein. Im Immobilienbereich sind die Darlehenszinsen schon seit längerer Zeit sogar unter die Marke von einem Prozent gerutscht. Aber auch Ratenkredite werden immer günstiger, sodass sich Kunden in diesem Jahr Geld für zum Teil unter drei Prozent leihen können.
Trotz dieser günstigen Zinssätze gibt es nach wie vor einige Punkte, die Sie im Zusammenhang mit der Aufnahme eines Kredites beachten sollten. Wir möchten Ihnen im folgenden Ratgeber einige Informationen nennen, die für Sie als potentiellen Kreditnehmer oder Kreditsuchenden von Interesse sein werden.
Günstige Kreditzinsen nicht bei allen Banken und Kreditgebern
Grundsätzlich sind die Zinsen im Darlehensbereich zwar in den vergangenen Jahren massiv gesunken. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie bei jeder Bank tatsächlich nur einen Zinssatz von zwei oder drei Prozent zahlen müssen. Stattdessen kommt es auf mehrere Faktoren an, welchen Darlehenszins der jeweilige Kreditgeber veranschlagt. Ein wichtiger Punkt ist Ihre Kreditwürdigkeit, also die Bonität. Diese hat mittlerweile einen großen Einfluss auf den Zinssatz, denn immer mehr Kreditinstitute veranschlagen sogenannte bonitätsabhängige Zinsen. Aber auch die Laufzeit, die Darlehenssumme und zum Teil die Höhe der monatlichen Rate können einen Einfluss auf den Darlehenszins haben.
Zusammengefasst sind es die folgenden Faktoren, welche die Entscheidung der Bank beeinflussen, zu welchem Zinssatz ein Kredit vergeben wird:
- Bonität des Kreditnehmers
- Laufzeit des Darlehens
- Darlehenssumme
- Höhe der monatlichen Rate
- Sicherheiten
Diese Faktoren beeinflussen zwar in vielen Fällen den Kreditzins, sagen aber noch nichts darüber aus, ob der Kredit seitens der Bank überhaupt genehmigt wird oder Sie eine Absage erhalten. Hier ist es Ihre Bonität, die darüber entscheidet, ob Sie beim gewünschten Anbieter einen Kredit aufnehmen dürfen.
Kreditwürdigkeit: Schufa und Einkommen sind entscheidend!
Vorausgesetzt, dass Sie kreditfähig, also volljährig sind, gibt es auf dem Weg zur Darlehensaufnahme noch eine weitere Hürde zu überwinden, nämlich eine ausreichende Kreditwürdigkeit zu besitzen. Jede Bank ist dazu verpflichtet, die Bonität ihrer Kunden zu überprüfen und sich ein Bild über das vorhandene Kreditausfallrisiko zu machen. In der Praxis gehen die meisten Kreditinstitute hier pragmatisch vor, indem sie sich zum einen das monatliche Einkommen betrachten und zum anderen einen Blick in die Schufa werfen. Wer einen Kredit haben möchte, muss normalerweise zustimmen, dass die Bank eine Schufa-Auskunft einholt. Besonders interessant ist dann der von der Schufa ermittelte Score. Anhand dieses Wertes kann die Bank auf einen Blick sehen, ob die Bonität des Kunden gut, mittelmäßig oder schlecht ist. Tauchen in der Schufa zum Beispiel Negativmerkmale auf, können Sie davon ausgehen, von einem inländischen Kreditinstitut keinen gewöhnlichen Kredit zu erhalten.
Zu diesen Negativmerkmalen gehören insbesondere:
- Haftbefehl
- Eidesstattliche Versicherung
- Vollstreckungsbescheid
- Mahnbescheid
- Unerledigte Kredite
Ganz besonders wichtig ist die Schufa, wenn Sie einen gewöhnlichen Kredit aufnehmen möchten. Daher raten Fachleute dazu, sich mindestens einmal im Jahr eine Selbstauskunft einzuholen. Es kommt durchaus häufiger vor, dass in der Schufa noch Merkmale gespeichert sind, die entweder bereits hätten gelöscht werden müssen oder in der Form nie korrekt waren. Durch falsche Negativmerkmale in der Schufa kann sogar passieren, dass Sie von keiner Bank ein Darlehen erhalten und gar nicht wissen, warum Ihre Kreditanfragen ständig abgelehnt werden. Nutzen Sie daher auf jeden Fall die Möglichkeit, einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa anzufordern.
Beim Einkommen werden abhängig Beschäftigte bevorzugt
Neben der Schufa-Auskunft ist ein ausreichendes Einkommen das zweite Hauptkriterium, welches Sie bei einer möglichen Kreditaufnahme erfüllen müssen. Die weitaus meisten Kredite werden an abhängig Beschäftigte vorgeben, weil die meisten Banken nach wie vor der Auffassung sind, dass vor allem ein Angestelltenverhältnis relativ sicher ist. Selbstständige und Freiberufler haben es hingegen oft schwer, einen Kredit zu erhalten. Das Einkommen als solches ist allerdings noch nicht ausreichend, sondern die monatlichen Ausgaben dürfen das Nettogehalt nicht übersteigen. Es muss sogar ein sogenanntes frei verfügbares Einkommen vorhanden sein, welches die Differenz zwischen den monatlichen Einnahmen und den Ausgaben darstellt. Sollten Ihre Ausgaben hingegen beispielsweise monatlich 200 Euro höher als Ihre Einnahmen sein, müssen Sie entweder die Ausgaben reduzieren oder können in dieser Phase keinen Kredit aufnehmen.
Einnahmen- und Ausgabenrechnung selbst erstellen
Ein wichtiger Tipp im Zusammenhang mit einer geplanten Kreditaufnahme besteht auch in 2017 darin, dass Sie zunächst einmal selbst Ihre tragbare Darlehensrate ermittelt. Dies geschieht mithilfe einer Einnahmen- und Ausgabenrechnung, in der Sie die bereits erwähnten Einnahmen und Ihre monatlichen Ausgaben gegenüberstellen. Das so ermittelte frei verfügbare Einkommen ist gleichzeitig die absolute Obergrenze für eine Darlehensrate. Besser ist es allerdings, ein gewisses Polster zu belassen, denn es können immer unvorhergesehene Ausgaben auf Sie zukommen. Falls Sie also beispielsweise ein frei verfügbares Einkommen von monatlich 500 Euro ermitteln, sollten Sie beim anstehenden Kredit eine Darlehensrate von maximal 300 bis 350 Euro vereinbaren.
Verbessern Sie Ihre Bonität mit einer Sicherheit
Ebenfalls wichtig ist zu wissen, dass Sie Ihre eigene Bonität mit dem Stellen von Sicherheit verbessern können. Falls Sie also einen Kredit aufnehmen möchten und die Bank dazu neigt, Ihren Antrag aufgrund mangelnder Bonität abzulehnen, können Sie eventuell vorhandene Sicherheiten anbieten. Dies kann zum Beispiel die Abtretung einer Lebensversicherung, die Verpfändung von Wertpapieren oder auch ein Bürge sein, der allerdings finanziell stabile Verhältnisse aufweisen können muss.
Vor der Kreditaufnahme: Angebote stets vergleichen
Im Jahre 2017 wird sich eines nicht ändern: Vor einer Kreditaufnahme ist es stets empfehlenswert, die am Markt vorhandenen Angebote miteinander zu vergleichen. Dies kann entweder mittels eines Online-Rechners (Kreditrechner) geschehen oder Sie machen sich die Mühe, einzelne Angebote einzuholen. Heutzutage sind Kreditvergleiche im Internet sehr umfangreich, sodass Sie anhand eines derartigen Vergleichs viele wichtige Information erhalten und relativ sicher die günstigen Angebote finden können.