Die Inflation in Deutschland ist in den zurückliegenden Monaten durch die Decke geschossen. Ein Ende der Preissteigerungen ist momentan noch nicht abzusehen. Die Überzahl der Verbraucher spürt die Inflation täglich in der Brieftasche. Es ist für viele Menschen kaum noch möglich – trotz Arbeit – über die Runden zu kommen.
Wer noch etwas Geld auf der hohen Kante hat, fühlt sich vielleicht sicher. Doch Vorsicht. Die Inflation entwertet das Geld. Sie haben einen enormen Kaufkraftverlust. Wie kann man gegenwirken? Inflation – was tun mit Geld? Wir geben ihnen folgend einige Tipps mit auf den Weg, mit denen Sie den Wert ihres Kapitals zumindest erhalten können.
Wir haben uns für Sie die verschiedensten Anlageformen angeschaut und dies in Kategorien weniger geeignet, bedingt geeignet und geeignet eingeteilt.
Inflation was tun mit Geld – weniger geeignet
Die EZB hat die Leitzinsen erhöht. Die Banken haben daraufhin ihre Zinsangebote ebenfalls angepasst. Die Kredite sind auf der einen Seite teurer geworden. Auf der anderen Seite erhalten Sie für Tages- und Festgeld aber nun auch wieder Zinsen. Soweit so gut. Wir sehen die Anlageform, aber nicht als idealen Inflationsschutz. Die Zinsen für das Tages- oder Festgeld liegen weit unter der Inflationsrate. Dies heißt im Umkehrschluss, dass Sie die Geldentwertung lediglich etwas verlangsamen, mehr aber auch nicht.
Kunst, Oldtimer, Diamanten oder andere Sachverwerte
Es gibt einige Investoren, die auf Kunst, Diamanten, Oldtimer oder andere Sachwerte (zum Beispiel Antiquitäten) schwören. Richtig ist, dass die Gegenstände wertbeständig sind. Sie können mit dem Kapitalerhalt und teilweise auch mit Wertsteigerungen rechnen. Wirklich als Inflationsschutz sind die Dinge für den „Otto-Normalverbraucher“ aber nicht geeignet. Wer hier erfolgreich investieren will, benötigt in jedem Fall Fachwissen. Meist lassen sich die Sachwerte zudem nicht schnell zu Bargeld machen, da es nur einen sehr begrenzten Käuferkreis gibt. Sie benötigen schon ein Netzwerk, um ihren Anlage im Fall der Fälle cashen zu können.
Inflation was tun mit Geld – bedingt geeignet
Kommen wir zu einigen Investitionsmöglichkeiten, die wir für bedingt geeignet halten, um sich gegen die Inflation zu schützen.
Gold – der Klassiker in jeder Krise
Gold wird von der Allgemeinheit als der Klassiker zur Krisenabsicherung gesehen. Die Investition in das Edelmetall ist jedoch selbst in Fachkreisen umstritten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der Goldpreis nicht immer so entwickelt hat, wie vorhersagt. Wir erinnern an die Jahre 1980 und 1981. Die damals sehr hohe Inflation hat sich nicht in einem steigenden Goldpreis widergespiegelt.
Richtig ist aber auch – und daher die bedingte Eignung – das Geld im Falle einer Hyperinflation, von der wir noch weit entfernt sind, der richtige Risikoanker ist.
Unternehmensanleihen
Ansprechende Zinsen können Sie mit Unternehmensanleihen verdienen. Es gibt viele Großfirmen, die sich nicht mehr alleinig auf Banken verlassen, sondern Kapital am freien Markt über Anleihen aufnehmen. Entscheidend beim Kauf einer Unternehmensanleihe ist immer die Bonität der Firma. Sie müssen sich sicher sein, dass das Unternehmen auch in einigen Jahren noch zahlungsfähig ist.
Wer in AAA-Firmen investiert, kann sich seines Geldes sicher sein, muss dann aber meist mit etwas niedrigeren Zinsen rechnen.
Crowdinvesting & Crowdlending
Beim Crowdinvesting investieren Sie ihr Geld in junge Start-Up Unternehmen. Wer hier als Investor eine kluge Investition tätig, kann richtig viel Geld verdienen, der perfekte Inflationsschutz. Fakt ist aber auch, dass nicht aus jedem Start-Up eine Erfolgsgeschichte wird. Beim Crowdlending wird in Kredite an kleinere Firmen oder im Privatbereich. Entsprechende Plattformen bieten derzeit ca. 5 Prozent Zinsen, sprich leicht unterhalb der Inflationsrate.
Inflation was tun mit Geld – geeignet
Kommen wir zu den besten Investitionen in Inflationszeiten. Grundsätzlich sollten Sie auf die Diversifizierung ihrer Anlagen achten. Streuen Sie ihr Geld in verschiedene, sichere Geldanlagen.
Aktien- und ETF Fonds
Die Aktien und die ETF-Fonds sind mittel- und langfristig der beste Schutz vor Inflation. Sie sollten unterschiedlich gelagerte Fonds wählen. Sie können beispielsweise in DAX-Werte investieren oder anderen Zuschnitte wählen. Der Vorteil der Fonds ist, dass Sie mit einer Summe oder in monatlichen Raten einsteigen können. Der DAX-Werte haben in den zurückliegenden Jahrzehnten durchschnittlich eine Rendite von 8 Prozent abgeworfen.
Immobilen/Immobilen-Fonds
Immobilien sind in langfristig ein sehr, sehr guter Inflationsschutz. Die Anlage in Beton und Stahl könnte sicherer kaum sein. Wer eine Immobilie oder eine Liegenschaft in Inflations-Hochzeiten verkauft, kann zudem überdurchschnittliche Preise erzielen. Ein wenig Vorsicht ist angesagt, da man als Immobilien-Besitzer nicht alle Kostensteigerung an die Mieter durchreichen kann.
Wer sich selbst keine Immobilien kaufen kann, sollte in entsprechende Fonds der Immobilien-Wirtschaft investieren.
Infrastrukturfonds
Ein Geheimtipp sind die Infrastruktur-Fonds. Die Gelder sind staatlich gesichert. Die Unternehmen, die an den Fonds beteiligt sind, haben in ihrem Bereich quasi eine Monopolstellung. Der Ausbau der Infrastruktur wird in Deutschland noch über Jahrzehnte ein Thema bleiben.