Kredit nach Restschuldbefreiung
Die Restschuldbefreiung ist der letzte Schritt innerhalb einer Privatinsolvenz, der sogenannten Verbraucherinsolvenz. Rechtsgrundlage dafür ist § 301 der Insolvenzordnung. Die erteilte Restschuldbefreiung wirkt gegenüber allen Insolvenzgläubigern, und zwar unabhängig davon, ob sie ihre Forderung angemeldet haben oder nicht.
Die Forderungen der Gläubiger werden als Folge der Restschuldbefreiung zu natürlichen Verbindlichkeiten, die nicht mehr durchsetzbar sind. De facto ist der Schuldner im Anschluss an die Insolvenz von der Pflicht befreit, seine Schulden zu begleichen. Umgekehrt hat der Gläubiger keinen Rechtsanspruch darauf, seine Forderung durchzusetzen. Wie es umgangssprachlich genannt wird, kann nach der Restschuldbefreiung wieder bei null angefangen werden.
Ab wann ist man wieder kreditwürdig?
Dem Betroffenen steht nach der Restschuldbefreiung sein Einkommen uneingeschränkt zur Verfügung. Dazu gehört auch derjenige Anteil, der oberhalb der Pfändungsfreigrenze liegt, und der während der sechsjährigen WVP, der Wohlverhaltensperiode, an den Treuhänder abgeführt werden musste. Dadurch verbessert sich aus dieser Sichtweise heraus die Bonität. Sie ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, einen aufgenommenen Kredit pünktlich und vollständig zurückzahlen zu können. Für die Bewertung der Kreditwürdigkeit durch Banken und Sparkassen ist das Einkommen jedoch nur eine von mehreren Grundlagen.
Mit Ausnahme einiger weniger Onlinebanken sind alle anderen Kreditinstitute ein Geschäftspartner der privaten Wirtschaftsauskunftei Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa. Sie legen ihrer Bonitätsbewertung den Schufa-Score zugrunde. Das ist ein in Prozentpunkten zusammengefasster rechnerischer Wert aller Eintragungen in der Schufa-Datenbank. Je weiter der Score von der Bestmarke hundert Prozent entfernt ist, umso schwächer ist er.
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Restschuldbefreiung und die Schufa
In der Schufa-Datenbank werden personenbezogen alle Informationen über das finanzielle Ausgabeverhalten des einzelnen Bürgers eingetragen. Dazu zählt, neben allen Verbindlichkeiten, auch die Privatinsolvenz selbst. Diese Situation senkt den Score auf wenige Prozentpunkte, was eine ausgesprochen schlechte Bonität bedeutet. Die Erteilung der Restschuldbefreiung wird drei Jahre lang in die Schufa-Datenbank eingetragen. Die eingetragenen Verbindlichkeiten werden mit einem Vermerk zur Restschuldbefreiung versehen. Ein Blick in die Schufa zeigt also die aktuelle Situation und den Anlass für den niedrigen Schufa-Score.
Im Anschluss an die Restschuldbefreiung kann die Kreditwürdigkeit als eine individuelle Entscheidung des einzelnen Kreditinstitutes und des dortigen Sachbearbeiters bezeichnet werden. Orientiert der sich ausschließlich am Schufa-Score, dann sind die Aussichten in den nächsten zwei, drei Jahren ausgesprochen schlecht.
Entscheidend ist die Einnahmesituation des Kreditsuchenden. Ein regelmäßiges und gesichertes Monatseinkommen sichtbar über der Pfändungsfreigrenze kann die Kreditwürdigkeit deutlich verbessern und den eher statistisch niedrigen Schufa-Score durchaus wettmachen. Hilfreich ist es auch, die Privatinsolvenz zu erklären und zu begründen. Je weniger Konsumschulden dazu geführt haben, umso größer ist das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit.
Arbeitsplatzverlust oder Arbeitsunfähigkeit sind Ereignisse, die zur Privatinsolvenz führen können, obwohl der Betroffene umsichtig und verantwortungsbewusst gewirtschaftet hat. Mitentscheidend ist auch der Grund für eine Kreditaufnahme im direkten Anschluss an die Restschuldbefreiung.
Der notwendige Autokredit, um mit dem Fahrzeug täglich zur Arbeitsstätte pendeln zu können, ist einsichtiger als ein Konsumentenkredit für den Urlaub, oder ein Kredit ohne jede Zweckbindung. Der Antragsteller muss mit seinem Kreditgesuch deutlich machen, dass er das Geld nicht verbrauchen möchte, sondern zweckgebunden benötigt. Bestenfalls sollte mit dem Kredit ein Gegenwert geschaffen werden, wobei dessen Verwertungsmöglichkeit nachrangig ist.
FAQ
Was steht in Schufa nach der Restschuldbefreiung?
Nach der Restschuldbefreiung steht in der Schufa nur noch der Name des Schuldners und die zugehörige Schufa-Nummer. Die Restschuldbefreiung ist immer dann von Bedeutung, wenn der Schuldner seine Schulden nicht mehr begleichen kann und einen Insolvenzantrag stellt. Mit der Restschuldbefreiung wird der Schuldner von seinen Schulden befreit.
Wann steigt Schufa-Score nach Restschuldbefreiung?
Der Schufa-Score steigt nach der Restschuldbefreiung um ca. 20 Punkte.
Kann man nach der Restschuldbefreiung wieder kreditwürdig?
Ja, nach der Restschuldbefreiung ist man wieder kreditwürdig.
Wie lange dauert es bis der Schufa-Score besser wird?
Die Schufa-Auskunft ist eine wichtige Grundlage für die Kreditvergabe. Bei einer schlechten Bonität kann es daher länger dauern, bis ein Kredit bewilligt wird. Die Schufa-Auskunft wird regelmäßig überprüft, sodass ein besserer Schufa-Score erreicht werden kann.
Wie hoch muss der Score sein um einen Kredit zu bekommen?
Das hängt von den individuellen Kreditkonditionen ab. Bei einem guten Score kann der Kreditnehmer von günstigen Zinsen profitieren. Bei einem schlechten Score muss der Kreditnehmer mit höheren Zinsen rechnen.
Wann wird der Score neu berechnet?
Der Score wird alle sechs Monate neu berechnet.
Wie hoch ist ein schlechter Schufa Score?
Ein schlechter Schufa Score liegt bei unter 60 Punkten.
Fazit zur Restschuldbefreiung
Als Resümee bleibt festzuhalten, dass es keine feste Vorgabe für ein Ja oder Nein zur Kreditaufnahme im Anschluss an die Restschuldbefreiung gibt. Bei einem Kredit ohne Schufa, der von einigen deutschen sowie von ausländischen Onlinebanken im mittleren vierstelligen Eurobereich angeboten wird, entfällt dieses Kriterium der mangelnden Kreditwürdigkeit. Und auf den Onlineplattformen für einen P2P-Kredit, den Privatkredit von privaten Geldgebern, wird die Bonität auch deutlich anders bewertet als auf dem gewerblichen Kreditmarkt. Der Kreditsuchende sollte sich also keinesfalls entmutigen lassen, auch nicht durch die eine oder andere Absage.