Die Aufnahme eines Kredites stellt für die meisten Menschen die größte Hürde dar, denn die Banken prüfen die Kreditwürdigkeit sehr genau. Ist die Entscheidung jedoch positiv, steht der Kreditaufnahme nichts mehr im Wege. Trotzdem gibt es auch bei der Rückzahlung des Darlehens sowie im Vorfeld einige Tipps, die Ihnen dabei helfen, den Kredit problemlos zu meistern. Vier der interessantesten Ratschläge bezüglich der Rückzahlung von Darlehen möchten wir gerne im Folgenden erläutern.
Tipp 1: Die passende Kreditrate als Grundlage für eine problemlose Rückzahlung
Schon im Vorfeld der Kreditaufnahme können Sie etwas tun, damit die Rückzahlung des Darlehens später möglichst reibungslos verläuft. Dabei geht es um die passende Kreditrate, die sich aus Darlehenssumme, Zinssatz und Laufzeit des Darlehens ergibt. Sie sollten die Rate auf keinen Fall zu hoch wählen, denn dann kann es passieren, dass vielleicht während der Rückzahlungsphase unvorhersehbare Ausgaben auftreten, sodass die finanzielle Belastung zu groß wird und Sie die Darlehensraten eventuell nicht mehr zahlen können.
Wählen Sie daher lieber eine längere Laufzeit, denn dadurch können Sie die monatliche Kreditrate moderater gestalten. Wie sich die Laufzeit auf die Höhe der Darlehensrate auswirken kann, möchten wir am folgenden Beispiel erläutern:
Kredit 1
- Darlehenssumme: 10.000 Euro
- Zinssatz: 4,5 Prozent
- Laufzeit: 24 Monate
- Kreditrate: 454,16 Euro
Kredit 2
- Darlehenssumme: 10.000 Euro
- Zinssatz: 4,5 Prozent
- Laufzeit: 36 Monate
- Kreditrate: 315,27 Euro
Kredit 3
- Darlehenssumme: 10.000 Euro
- Zinssatz: 4,5 Prozent
- Laufzeit: 48 Monate
- Kreditrate: 245,83 Euro
Wenn Sie also die Laufzeit zum Beispiel um 24 Monate erhöhen, können Sie die Darlehensrate pro Monat um rund 200 Euro niedriger gestalten.
Während der Laufzeit mögliche Umschuldungen prüfen
Ein weiterer Tipp im Zusammenhang mit der Rückzahlung eines Kredites besteht darin, dass Sie regelmäßig die Möglichkeit einer Umschuldung prüfen sollten. Dabei geht es vorrangig darum, zukünftig Zinsen einzusparen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Sie immer das gerade aktuell preiswerteste Darlehen nutzen. Bei Ratenkrediten ist es zum Beispiel in der Regel problemlos möglich, das Darlehen komplett während der Laufzeit vorzeitig zurückzuzahlen, einen anderen Kredit mit einem günstigeren Zinssatz aufzunehmen und so Zinskosten einzusparen. Bei einer Restschuld von beispielsweise 7.000 Euro könnten Sie bereits jährlich 140 Euro einsparen, wenn Sie in ein Darlehen umschulden, dass einen um zwei Prozent niedrigeren Zinssatz als Ihr aktueller Kredit beinhaltet.
Bei Immobilienkrediten ist das Einsparpotenzial oftmals noch größer, jedoch müssen Sie dann darauf achten, ob die vorzeitige Ablösung nicht mit Kosten verbunden ist, insbesondere in Form der Vorfälligkeitsentschädigung. Meistens wird dies bei Immobilienkrediten mit Zinsfestschreibung der Fall sein, sodass Sie dann gegenrechnen müssen, ob die vorzeitige Tilgung mit der zukünftigen Zinsersparnis noch lohnt, wenn Sie die Vorfälligkeitsentschädigung mit einbeziehen. Bei variabel verzinslichen Immobilienkrediten ist dies nicht notwendig, denn dort können Sie Sondertilgungen nahezu immer kostenfrei durchführen.
Kreditraten immer im Blick haben und summieren
Nicht wenige Kreditnehmer übernehmen sich mit Finanzierungen und können Darlehen nicht mehr wie vereinbart zurückzahlen. Mitunter besteht ein Grund darin, dass mehrere Kredite zur gleichen Zeit bedient werden und man einen Überblick verliert, welche monatliche Belastung die Kreditraten in der Summe eigentlich ausmachen. Aus dem Grund lautet ein wichtiger Tipp zur Rückzahlung von Darlehen, dass Sie immer genau im Blick haben, wie hoch die monatlichen Darlehensraten ALLER Kredite in der Summe sind, die Sie aufgenommen haben. Dazu ist es empfehlenswert, dass Sie sich die folgenden Angaben zu den eigenen Krediten notieren:
- Darlehensbetrag (ursprünglich)
- Restschuld (einmal pro Jahr notieren)
- Kreditrate pro Monat
- Laufzeitende
Eventuell ist es auch sinnvoll, dass Sie mehrere bestehende Kredite in ein „großes“ Darlehen umschulden. In dem Fall hätten Sie zukünftig nur eine Kreditrate und somit natürlich eine deutlich bessere Übersicht, als wenn Sie zum Beispiel Raten für vier unterschiedliche Kredite zahlen.
Darlehen zurückzahlen oder Geld anlegen?
Für die meisten Kreditnehmer ist es selbstverständlich, dass ein aufgenommenes Darlehen in monatlichen Raten zurückgezahlt wird. Mitunter stellt sich allerdings die Frage, ob es nicht sinnvoller sein kann, den Kredit vorzeitig abzulösen, wenn noch Eigenkapital vorhanden ist, welches zum Beispiel auf einem Festgeldkonto deponiert wurde. Aus diesem Grund stehen manche Kreditnehmer vor der durchaus nicht einfach zu beantwortenden Frage: Darlehen zurückzahlen (Sondertilgung bzw. vorzeitige Ablösung vornehmen) oder das Geld lieber anlegen bzw. angelegt lassen und die gewöhnlichen Monatsraten zahlen?
Im Normalfall wäre diese Frage recht einfach zu beantworten, denn normalerweise sind die Zinsen, die Kreditnehmer für ein Darlehen zahlen müssen, höher als die Anlagezinsen, die beispielsweise für Guthaben auf einem Tagesgeldkonto gezahlt werden.
Wenn Sie also beispielsweise einen Zins in Höhe von 6,50 Prozent für einen Ratenkredit auf der einen Seite zahlen, andererseits jedoch nur 3 Prozent Zinsen für Ihr Sparguthaben bekommen, wäre es natürlich wirtschaftlich sinnvoller, das vorhandene Kapital vom Sparkonto abzuheben und zu nutzen, um den Kredit vorzeitig abzulösen oder eine Sondertilgung vorzunehmen. Allerdings befinden wir uns nach wie vor in einer Niedrigzinsphase, was unter anderem dazu führen kann, dass die Kreditzinsen niedriger als die Anlagezinsen sind.
Haben Sie beispielsweise vor einem Jahr einen Kredit in Höhe von 10.000 Euro aufgenommen und zahlen dafür einen Zinssatz von lediglich 1,90 Prozent, könnte es tatsächlich sinnvoller sein, vorhandenes Eigenkapital anzulegen oder angelegt zu lassen, als den Kredit vorzeitig abzulösen. Rechnerisch trifft dies immer dann zu, wenn Sie mit Ihrer Anlage einen Ertrag von mehr als 1,90 Prozent erzielen. Dann würden Sie nämlich durch die Anlage mehr Zinsen oder eine sonstige Ertragsform vereinnahmen, als Sie für den Kredit zahlen.
Bei einem solchen Vergleich zwischen den Kosten eines Kredites und des Ertrages einer Anlage kommt es natürlich immer sehr darauf an, welche Anlageformen Sie nutzen bzw. in Anspruch nehmen möchten. Mit einem Festgeld werden Sie vermutlich kaum höhere Zinsen generieren, als Sie für einen Ratenkredit zahlen müssen. Mit Fonds hingegen kann dies sehr gut funktionieren.