Umschuldungskredit: Mit niedrigeren Zinsen Kredit umschulden
Ein einmal aufgenommenes Darlehen ist nicht immer der einzige Kredit und zudem machen nicht wenige Kreditnehmer von der Möglichkeit Gebrauch, den Kredit vorzeitig abzulösen. Immer dann, wenn ein bestehender Kredit – entweder vorzeitig oder zum Fälligkeitsdatum – beendet wird, was durch die Aufnahme eines neuen Darlehens möglich ist, wird dies als Umschuldung bezeichnet.
Die besten Kredite zur Umschuldung im Vergleich
Vor der Umschuldung von einem Kredit in den anderen sollten Sie allerdings unbedingt einen Vergleich durchführen. Sie sollten sich am besten so verhalten, als wenn Sie ohnehin ein ganz neues Darlehen aufnehmen würden, denn natürlich gelten für den Umschuldungskredit die aktuellen Konditionen am Markt. In unserem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie beim solchen Vergleich achten sollten, welche Formen der Umschuldung es gibt und unter welchen Voraussetzungen eine Umschuldungsmaßnahme überhaupt sinnvoll sein kann.
Umschuldung per Definition: mindestens zwei Kredite beteiligt
Der Begriff Umschuldung wird zur häufiger verwendet, aber viele Verbraucher wissen nicht genau, was sich dahinter verbirgt. Im Grunde ist es ganz einfach: an einer Umschuldung sind immer mindestens zwei, manchmal auch drei oder noch mehr Darlehen beteiligt.
Grundsätzlich kann man sagen, dass bei einer Umschuldung ein bestehendes Darlehen endet, sei es durch vorzeitige Ablösung oder regulären Ablauf, während ein neuer Kredit gleichzeitig bzw. kurz zuvor aufgenommen wird. Es findet also eine Art Übertrag des neuen Darlehens auf die bestehenden Kredite statt. Im Wesentlichen gibt es drei Gründe, unter welchen Voraussetzungen eine Umschuldung häufiger vorgenommen wird.
In welcher Situation wird eine Umschuldung vorgenommen?
Es gibt mehrere Situationen, in denen eine Umschuldung in der Praxis häufiger vorgenommen wird. Das typische Beispiel ist sicherlich der Immobilienkredit, der ausgelaufen ist und im Rahmen einer Anschlussfinanzierung wird dann ein neuer Kredit aufgenommen. Ob der Kunde beispielsweise ein variabel verzinsliches Immobiliendarlehen vorzeitig abgelöst oder bis zur Fälligkeit wartet, hat keinen Einfluss darauf, ob es sich um eine Umschuldung handelt oder nicht. In der Übersicht sind es insbesondere die folgenden Situationen und Gegebenheiten, die häufiger zu einer Umschuldung von Krediten führen:
- Anschlussfinanzierung in der Immobilienfinanzierung
- Umschuldung vom Dispokredit in den Ratenkredit
- Zusammenfassen mehrerer Darlehen in einen großen Kredit
Mit diesen Umschuldungen möchten wir uns im Folgenden etwas näher beschäftigen, da es durchaus einige Unterschiede gibt.
Äußerst sinnvolle Umschuldungsmaßnahme: Dispositionskredit in einen Ratenkredit umschulden
Die zweifellos sinnvollste Umschuldungsmaßnahme, mit der Sie zudem am meisten Kosten einsparen können, kommt im Bereich des Dispositionskredites zum Tragen. Viele Kontoinhaber nutzen den Dispo oft schon seit Jahren in größerem Umfang, was dazu führt, dass Jahr für Jahr teilweise hohe Zinskosten anfallen. Immerhin zahlen Sie noch heute beispielsweise für einen durchschnittlichen Sollsaldo in Höhe von 6.000 Euro jährlich Zinsen von durchschnittlich über 500 Euro. Würden Sie die gleiche Summe (6.000 Euro) über einen Ratenkredit finanzieren, würden sich die Zinskosten bei einem günstigen Angebot teilweise nur im Bereich zwischen 150 und 200 Euro bewegen.
Die Umschuldungsmaßnahme vom Dispo in einen Ratenkredit ist auch deshalb sinnvoll, weil Sie nicht nur Zinskosten einsparen, sondern die Schulden tatsächlich nach und nach abbauen. Während der Dispositionskredit nämlich zeitlich unbefristet zur Verfügung gestellt wird, geht mit der Inanspruchnahme des Ratenkredits auch die Vereinbarung einer bestimmten Laufzeit einher, sodass Sie Monat für Monat die festgelegte Darlehensrate zahlen müssen.
Unter der Voraussetzung, dass Sie Ihren Dispositionskredit nicht mehr in Anspruch nehmen möchten und daher mit einem Ratenkredit umschulden, sollten Sie natürlich in diesem Fall einen Kreditvergleich durchführen. Dieser bezieht sich logischerweise auf die am Markt angebotenen Ratenkredite, bei denen die Zinssätze durchaus stark voneinander abweichen können.
Bei dieser Umschuldungsmaßnahme können Sie also gleich zweifach Kosten sparen, nämlich zum einen durch die Ablösung des Dispositionskredites und zum anderen durch den Kreditvergleich, denn anschließend finden Sie so besonders günstige Ratenkredite.
Umschuldungskredit im Rahmen der Anschlussfinanzierung
Eine in Praxis ebenfalls sehr häufig auftretende Umschuldung bezieht sich auf Immobilienkredit. Dort ist es üblich, dass bei einem Immobiliendarlehen Zinsfestschreibung die Zinsbindung nach zehn oder – während der Niedrigzinsphase – auch erst nach 15 oder 20 Jahren abläuft. Dennoch ist die Zinsbindung fast immer von der Dauer her geringer als die Gesamtlaufzeit des Kredites. Angenommen, Sie haben bei Inanspruchnahme des Immobilienkredites seitens der Bank ermittelt bekommen, dass Sie Ihre Schulden in insgesamt 30 Jahren vollständig abgebaut haben werden. Sie haben allerdings eine Zinsbindung über 15 Jahre vereinbart, sodass nach exakt 15 Jahren die Anschlussfinanzierung durchgeführt werden muss. Dies geschieht immer durch eine Umschuldung, unabhängig davon, ob Sie bei der gleichen Bank erneut einen Immobilienkredit aufnehmen oder sich für einen anderes Kreditinstitut entscheiden.
Eine Besonderheit gibt es im Rahmen der Immobilienfinanzierung, nämlich das sogenannte Forwarddarlehen. In diesem Fall existiert durch diesen speziellen Kredit die Möglichkeit, schon vor Auslauf der Zinsbindung dafür zu sorgen, dass die Anschlussfinanzierung in trockenen Tüchern ist. Die Banken bieten einen Forwardkredit für gewöhnlich an, wenn es bis zum Ende der aktuellen Zinsbindung noch zwischen ein bis drei Jahren an Zeit zurückzulegen gilt.
Eine weitere Besonderheit sollten Sie bei Umschuldungen im Bereich Immobilienkredite ebenfalls beachten, nämlich die eventuell berechnete Vorfälligkeitsentschädigung. Diese betrifft allerdings nur solche Kredite, die noch während der Zinsbindung vorzeitig abgelöst werden sollen. Vor diesem Hintergrund sollten Sie die Umschuldung sehr gut überlegen, denn nicht selten ist die zu zahlende Vorfälligkeitsentschädigung schlussendlich höher oder maximal genauso hoch wie die Zinsersparnis, die Sie sich durch die vorzeitige Ablösung des Kredites und Neuaufnahme eines anderen Immobiliendarlehens erhofft haben. Selbstverständlich gilt auch für Umschuldungen im Immobilienkreditbereich, dass Sie dringend vorher einen aktuellen Zinsvergleich durchführen sollten. Selbst bei scheinbar geringen Zinsunterschieden können Sie nämlich aufgrund der oft hohen Restschuld deutliche Zinskosten einsparen, wenn Sie ein besonders günstiges Angebot finden.
Umschuldung mehrerer Darlehen in einen Kredit zur besseren Übersicht
Bei Umschuldungen geht es nicht zwangsläufig nur darum, Kosten einzusparen und bei dem neuen Kredit gegenüber dem alten Darlehen von günstigeren und besseren Kondition zu profitieren. Ein ebenfalls häufiger Grund für eine Umschuldungsmaßnahme besteht darin, dass nicht wenige Verbraucher in Deutschland mehrere Kredite zur gleichen Zeit haben. Dies birgt allerdings die Gefahr, dass ein wenig die Übersicht verloren geht und Sie nicht mehr im Kopf haben, welche finanzielle Belastung eigentlich Monat für Monat durch die Summe mehrerer Kreditraten entsteht.
Für manche Verbraucher ist es dem Zusammenhang daher hilfreich, statt mehreren kleineren Krediten lieber einen größeren Kredit zu haben, denn dieser verursacht natürlich nur eine Monatsrate. Um zu verstehen, dass eine solche Umschuldung durchaus zu einer besseren Übersicht beiträgt und daher sogar das Risiko einer schleichenden Überschuldung verringert, möchten wir Ihnen am Beispiel gegenüberstellen, wie es sich in der Praxis bei mehreren Darlehen zur gleichen Zeit im Gegensatz zu einem größeren Kredit verhält, der die Folge eine Umschuldung sein kann.
- Autokredit Rate: 200 Euro pro Monat
- Rate für Urlaubskredit: 120 Euro pro Monat
- Rate für Händlerfinanzierung aufgrund eines Möbel kaufst: 130 Euro pro Monat
- Durchschnittliche Sollzinsen für den Dispositionskredit: 85 Euro pro Monat
- Umzugskredit aufgrund des letzten Umzuges: 116 Euro im Monat
Wenn Sie diese Zahlen sehen, werden Sie vermutlich nicht direkt und vor allem stets im Kopf haben, welche finanzielle Belastung Sie Monat für Monat durch die Kreditraten tragen. Viel einfacher wäre es stattdessen, wenn Sie die kleineren Darlehen zu einem großen Kredit zusammenfassen, der dann in unserem Beispiel etwa 650 Euro an monatlicher Belastung mit sich bringen würde.
Daraus ergibt sich dann nur eine monatliche Kreditrate, die Sie sicherlich deutlich leichter behalten können. Letztendlich trägt eine solche Umschuldung dazu bei, dass das Risiko der Überschuldung sinkt, weil Sie einfach einen besseren Überblick darüber haben, wie hoch Ihre finanziellen Ausgaben in diesem Segment Monat für Monat sind.
Warum ist ein Vergleich der Angebote vor der Umschuldung wichtig?
Wie eingangs erwähnt, ist der Ablauf bei einer Umschuldung fast immer so, dass ein bisher genutzter Kredit endet bzw. vorzeitig abgelöst wird und dafür ein neues Darlehen aufgenommen wird. Eben aufgrund der Neuaufnahme eines Kredites ist es natürlich sinnvoll und wichtig, zunächst die Angebote am Markt zu vergleichen. Dies würden Sie schließlich auch dann tun, wenn es nicht um eine Umschuldungsmaßnahme gehen würde, sondern Sie wie in jedem Jahr millionenfach in Deutschland üblich einen Kredit aufnehmen.
Die Umschuldung ist nichts anderes, denn auch diese ist mit der Neuaufnahme eines Darlehens verbunden. Daher sollten Sie – unabhängig von der Art der Umschuldung und dem jeweiligen Kredit – die Möglichkeit nutzen, die Angebote gegenüberzustellen. Sie führen dazu einfach einen kostenlosen Kreditvergleich durch, den Sie selbstverständlich auf unserer Webseite finden. Mit einem solchen Vergleich erhalten Sie im Ergebnis insbesondere die folgenden Auskünfte über das jeweilige Angebot der Bank:
- Zinssatz
- Zinssumme
- Monatliche Rate
- Sonstige Konditionen
- Besonderheiten
Dass man durch einen solchen Kreditvergleich im besten Fall mehrere Hundert Euro im Jahr an Zinskosten einsparen kann, ist den meisten Verbrauchern bereits bekannt. Allerdings wird ein solcher Vergleich bei einer Umschuldung häufig nicht beachtet, obwohl er genauso wichtig ist, als wenn Sie ein Darlehen beantragen
Umschuldung eines Kredites: wie genau läuft sie ab?
In den vorherigen Abschnitten haben wir ausführlich erläutert, welche Umschuldungsmaßnahmen es gibt, worauf Sie bei einem Vergleich achten sollten und unter welchen Umständen eine Umschuldung sinnvoll sein kann. Was wir bisher noch nicht besprochen am: wie fusioniert eine Umschuldung eigentlich im Detail? Da es die zuvor angesprochenen unterschiedlichen Umschuldungsmaßnahme gibt, möchten wir dies gerne anhand eines Beispiels verdeutlichen. In diesem Fall nutzen Sie schon seit geraumer Zeit Ihren Dispositionskredit und möchten diesen gerne in einen Ratenkredit umschulden. Vor diesem Hintergrund sind es die folgenden Schritte, die Sie absolvieren müssen:
- Ratenkredit Vergleich durchführen
- Ratenkredit beantragen
- Gutgeschriebenen Darlehenssumme auf Girokonto überweisen/buchen lassen
- Dispositionskredit damit ausgleichen
- Optional: Bank bitten, den Dispokredit auszusteuern
Es sind also nur wenige Schritte, welche die Umschuldungsmaßnahme in diesem Fall erfordert. Zunächst sollten Sie einen Kreditvergleich durchführen, wie im vorherigen Abschnitt bereits besprochen. Anschließend beantragen Sie den Ratenkredit bei der von Ihnen gewählten Bank und nach Genehmigung des Darlehens wird die Kreditsumme auf Ihr Girokonto überwiesen. Damit ist der Dispositionskredit im Grunde automatisch ausgeglichen, wenn das Gutschriftskonto identisch mit dem Girokonto ist, auf dem Sie den Dispositionskredit in Anspruch nehmen.
Optional können Sie die Bank dann noch bitten, den auszusteuern. Geschieht dies nämlich nicht, nehmen Sie eventuell den Ratenkredit auf, gleichen damit zwar vorübergehend Ihr Girokonto aus, aber trotzdem nutzen Sie vielleicht dennoch in gewohnter Art und Weise wieder den zur Verfügung stehenden Kreditrahmen. Deshalb ist es durchaus empfehlenswert, dass der Dispositionskredit nach der Aufnahme des Ratenkredits gelöscht wird.
Was kostet eine Umschuldung?
In den meisten Fällen ist eine Umschuldung nicht mit Kosten verbunden, da Sie lediglich ein bestehendes Darlehen ablösen bzw. nach Ablauf einen neuen Kredit aufnehmen, der in der Regel ebenfalls nicht mit einmaligen Kosten verbunden ist. Eine Ausnahme bilden allerdings unter Umständen Umschuldungen im Bereich der Immobilienkredite. Dann kann es bei vorzeitigen Ablösungen oder Sondertilgungen nämlich sein, dass die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung veranschlagt. Unter Umständen kann diese sogar so hoch sein, dass sich Ihre kalkulierte Zinsersparnis im übertragenen Sinne in Luft auflöst, weil die Entschädigung mindestens genauso hoch wie die angedachte Zinsersparnis ist, die Sie durch die Umschuldung erreichen wollten.
Wann macht eine Umschuldung keinen Sinn?
Zwar ist die Umschuldung ist vielen Fällen sinnvoll, aber dennoch sollten Sie vorher stets überlegen, ob sich der Aufwand tatsächlich lohnt. Absolut sinnlos ist eine Umschuldung beispielsweise dann, wenn Sie durch die Aufnahme eines neuen Kredites weder Zinsen einsparen noch die finanziellen Verhältnisse besser geordnet haben. Dies gilt natürlich erst recht unter der Voraussetzung, dass der neu aufzunehmende Kredit sogar teurer als das Darlehen ist, welches Sie bisher abzahlen.
Das Umschulden zwischen unterschiedlichen Kreditarten muss auch nicht immer sinnvoll sein, denn auch hier kommt es darauf an, ob Sie von einem teureren in einen günstigeren Kredit umschulden oder umgekehrt. Manchmal locken Banken mit besonderen Zinsangeboten, wie zum Beispiel mit Minuszinsen. Dann ist natürlich eine Umschuldung definitiv überlegenswert, allerdings sollten Sie trotzdem darauf achten, ob nicht vielleicht zusätzliche Kosten entstehen, wie zum Beispiel Bearbeitungsgebühren oder die Gebühren für eine Restkreditversicherung, die Sie gleichzeitig mit dem neuen Kredit abschließen sollen.
Kann die Bank eine Umschuldung verweigern?
Wie bereits mehrfach erwähnt, ist eine Umschuldung nichts anderes als die Ablösung eines bestehenden und die Neuaufnahme eines Kredites. Eine vorzeitige Ablösung kann die Bank in der Regel nur dann ablehnen, wenn es sich um einen Immobilienkredit mit Zinsfestschreibung handelt, die noch keine zehn Jahre vollendet hat. Unter dieser Voraussetzung ist das Kreditinstitut nicht dazu verpflichtet, die vorzeitige Ablösung oder Sondertilgungen zuzulassen.
Auf der anderen Seite besteht die Umschuldung natürlich immer aus der Neuaufnahme eines Darlehens, für welche selbstverständlich die Zusage des Kreditinstitutes notwendig ist. In diesem Fall kann die angefragte Bank natürlich die Genehmigung des Darlehens verweigern, wodurch die geplante Umschuldung erst einmal platzen würde. Dann müssen Sie sich schlichtweg nach weiteren Kreditgebern umsehen, sodass die Umschuldungsmaßnahme doch noch realisiert werden kann.