Das Studium finanzieren: Diese Optionen bieten sich an
Nicht alle Studierende kommen aus einem einkommensstarken und vermögenden Elternhaus, welches sämtliche Unkosten eines Studiums tragen kann. Die meisten benötigen alternative Finanzquellen. Sie können zum Beispiel Nebenjobs nachgehen, dafür steht aber nur begrenzte Zeit zur Verfügung.
Als Basis empfiehlt sich deshalb eine Kreditfinanzierung, mit der Studierende ihren Lebensunterhalt weitgehend stemmen können. Das befreit sie von finanziellen Sorgen, sie können sich auf das Studium konzentrieren. Mit dem BAföG, dem KfW-Studienkredit und privaten Studiendarlehen können Studierende drei unterschiedliche Möglichkeiten in Betracht ziehen.
Die beste Wahl: Das BAföG
Der Staat unterstützt mit dem BAföG gezielt Studierende, die sich ansonsten kein Studium leisten könnten. Entsprechend formuliert er mehrere Voraussetzungen: Bei der Berechnung ziehen die zuständigen Studentenwerke das Einkommen und das Vermögen der Antragssteller sowie das Einkommen der Eltern heran. Übersteigen diese Werte Freibeträge, kürzen sie den Anspruch oder verweigern die BAföG-Zahlung.
Selbst wenn kein Anspruch auf den Höchstsatz besteht und das BAföG-Amt vielleicht nur eine Summe von 100 Euro im Monat gewährt, sollten Studierende dieses Angebot unbedingt nutzen. Die Hälfte des Gelds erhalten sie geschenkt, die andere Hälfte nehmen sie als zinslosen Kredit entgegen. Diese Konditionen sind unschlagbar attraktiv.
Der KfW-Studienkredit: Liberale Voraussetzungen
Allerdings versieht der Staat das BAföG neben der Anrechnung von Einkommen und Vermögen mit weiteren Einschränkungen: So zahlt er nur während der Regelstudienzeit, ein Zweitstudium finanziert er überhaupt nicht. Studierende dürfen bei der Antragsstellung zudem höchstens 29 Jahre alt sein. Viele Interessierte fallen deswegen aus dem Raster oder verzeichnen BAföG-Zahlungen, die zum Leben nicht genügen. Sie sollten alternativ oder ergänzend einen Studienkredit der öffentlich-rechtlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragen. Dabei handelt es sich zwar um einen Vollkredit, er besticht aber durch rundum ansprechende Konditionen.
So fordert die KfW nur einen geringen Zinssatz, deutlich unter Marktniveau. Für die Rückzahlung gewährt sie viel Zeit. Zudem spielen Einkommen und Vermögen von Antragsstellern und deren Eltern keine Rolle. Jeder kann sich flexibel für eine monatliche Summe zwischen 100 und 650 Euro entscheiden. Die KfW bezieht auch wesentlich mehr Studierende in den Kreis der Anspruchsberechtigten ein: Die Altershöchstgrenze liegt bei 44 Jahren, die Studiendauer bei 14 Semestern, Zweitstudiengänge lassen sich ebenfalls mit einem Studienkredit finanzieren. Studierende können dieses Darlehen zusätzlich mit dem BAföG oder mit einem privaten Bildungskredit kombinieren.
Die Angebote von Banken für Studierende
Sollten diese beiden staatlichen Angebote nicht infrage kommen oder sollte das Geld nicht ausreichen, empfehlen sich Studienkredite von Privatbanken. Einige Institute bieten spezielle Studienfinanzierungen an, wobei sich diese in den Konditionen stark unterscheiden. Jede Bank legt selbst fest, welche Studierende sie unterstützt. Das hängt zum Beispiel von der Art des Studienfachs und eventuell von Leistungsnachweisen oder dem Abiturzeugnis ab.
Auch die Höhe des möglichen Darlehens, die Rückzahlbedingungen sowie die Kosten differieren. Insbesondere der Zinssatz verdient bei einem Kreditvergleich einen genauen Blick. Studierende sollten auch mögliche Abschlussgebühren einbeziehen. Außerdem offerieren Banken unterschiedliche Finanzierungsformen. Es kann sich zum Beispiel um einen monatlich überwiesenen Festbetrag oder ähnlich wie bei einem Dispo um einen Kreditrahmen handeln. Bei einem Kreditrahmen steht Studierenden eine gewisse Summe zur Verfügung, die sie je nach Bedarf nutzen können. Zinsen berechnet die Bank nur für das tatsächlich verwendete Darlehen.