Privatkredit – günstige Finanzierung für Privatpersonen
Die Banken halten mittlerweile mehrere Darlehensarten bereit, die insbesondere auf den Finanzierungsbedarf von Privatpersonen ausgerichtet sind. Dazu zählt zum Beispiel der Dispositionskredit, der Ratenkredit auch das Immobiliendarlehen. Eine besondere Kreditform ist in dem Zusammenhang der Privatkredit. Dieser wird allerdings heutzutage in zweierlei Hinsicht als Bezeichnung verwendet. Zum einen handelt es sich beim Privatkredit um ein Darlehen, welches die Banken ausschließlich an Privatkunden vergeben.
Zum anderen wird die Bezeichnung mittlerweile oft verwendet, um damit den sogenannten Kredit von privat zu kennzeichnen. Dieser wird allerdings nicht von Kreditinstituten zur Verfügung gestellt, sondern über spezielle Plattformen von einzelnen Investoren. Insbesondere mit der zweiten Variante des Privatkredites möchten uns im folgenden Beitrag beschäftigen.
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Der Privatkredit der Banken: Darlehen an Privatkunden
Heutzutage bezeichnen einige Banken Ratenkredite, die sie für Konsumzwecke zur Verfügung stellen, mitunter auch als Privatkredite. In diesem Fall findet die Darlehensvergabe ausschließlich an Privatpersonen bzw. Privatkunden statt. Für gewöhnlich ist der Privatkredit ein Ratenkredit, mit dem Konsumausgaben finanziert werden. Somit wird der Privatkredit der Bank als Finanzierung insbesondere für die folgenden Ausgaben genutzt:
- Neu- oder Gebrauchtwagenkauf
- Anschaffung neuer Möbel
- Autoreparatur
- Renovierung Haus
- Umzug
- Urlaub
- Sonstige Konsumausgaben
Das Gegenteil des Privatkredites, der von Banken zur Verfügung gestellt wird, ist übrigens das Geschäftsdarlehen. Dieses erhalten ausschließlich Geschäftskunden, damit sie durch die finanziellen Mittel zum Beispiel Investitionen finanzieren können.
Privatkredit ohne Banken: der Kredit von privat
Die zweite Definition eines Privatkredites, die heutzutage häufig genutzt wird, beinhaltet ein Darlehen ohne die Einschaltung von Banken. Häufig wird in dem Zusammenhang auch vom sogenannten Kredit von privat oder von einem Kredit an Privatpersonen gesprochen.
In diesem Fall sind tatsächlich sowohl die Kreditnehmer als auch die Kreditgeber Privatleute. Damit kehrt der Privatkredit in dieser Funktion im Grunde zu den Wurzeln zurück, denn bevor es vor einigen Hundert Jahren die ersten Banken gab, waren es fast ausschließlich vermögende Privatleute, die anderen Menschen gegen Zinsen Geld liehen. Heutzutage müssen Sie jedoch nicht mehr aufwändig potentielle Kreditgeber im privaten Bereich suchen, sondern können stattdessen eine von mehreren Plattformen nutzen.
Wie funktioniert der Kredit von privat als Privatkredit?
Zusammenfassend ist der Privatkredit als Kredit von privat also ein Darlehen, welches von Privatleuten an Privatpersonen vergeben wird. Dabei stehen sich fast immer zwischen durchschnittlich 10 bis 50 Geldgeber einem Kreditsuchenden gegenüber. Die Funktionsweise des Kredites von privat beginnt damit, dass Sie sich – entweder als Investor und Geldgeber oder als Kreditsuchender – auf einer speziellen Plattform anmelden. Die wesentliche Aufgabe einer solchen Kreditplattform besteht darin, die Abwicklung der Kredite vorzunehmen und dabei natürlich Kreditgeber und Kreditnehmer zusammenzubringen.
Falls Sie über diesen Weg eine günstige Finanzierung suchen, müssen Sie sich zunächst auf der Kreditplattform anmelden und dabei einige Daten angeben. Oftmals wird seitens des Betreibers der Plattform dann anhand einiger Daten Ihre Bonität eingeschätzt und Sie werden einer bestimmten Bonitätsklasse zugeordnet. Im Anschluss daran können Sie mittels eines veröffentlichten Projektes etwas näher beschreiben, wofür Sie welchen Darlehensbetrag benötigen. Dabei sind es insbesondere die folgenden Angaben, die hilfreich dabei sind, genügend Kapitalgeber zu finden:
- Kreditsumme
- Laufzeit
- Zinssatz
- Verwendungszweck
- Bonität (macht meistens die Plattform)
Anhand dieser Angaben können sich dann Privatpersonen, die mit ihrem Geld verleihen natürlich Geld verdienen möchten, dafür entscheiden, Ihnen einen bestimmten Geldbetrag zur Verfügung zu stellen. Sie müssen natürlich nicht, falls es mehrere Kreditgeber gibt, an jeden einzelnen Geldgeber pro Monat die anfallende Rate zahlen.
Stattdessen läuft die Abwicklung in aller Regel über die Kreditplattform, sodass Sie für die gesamte Darlehenssumme – wie es auch bei einem Bankkredit üblich ist – bei dieser Art von Privatkredit eine monatliche Rate zahlen. Diese beinhaltet sowohl den vereinbarten Zinssatz als auch die Tilgung des zur Verfügung gestellten Kredites.
Privatkredit als günstige Finanzierungsalternative
Da Sie nun wissen, welche Eigenschaften der Kredit von privat aufweist und wie ein Privatkredit dieser Art funktioniert, stellen Sie sich vielleicht die Frage, warum Sie sich eigentlich statt des gewöhnlichen Bankkredites für diese Finanzierungsvariante entscheiden sollten. Der Grund kann darin bestehen, dass eine solche Finanzierung, bei denen Privatpersonen als Kreditgeber auftreten, mitunter günstiger als der Bankkredit sein kann.
Dies gilt natürlich nicht automatisch für alle Privatkredite, sondern Sie sollten schon die Möglichkeit nutzen, die Angebote zu vergleichen und vor allem dabei auch Bankkredite dem Kredit von privat über eine Plattform gegenüberstellen. In den meisten Fällen ist der Privatkredit als Kredit von privat dann die günstigere Alternative, wenn Sie über eine gute Bonität verfügen. Wie bereits erwähnt, teilen die Kreditplattformen die jeweiligen Kreditsuchenden einer bestimmten Bonitätsklasse zu, sodass der Geldgeber gut erkennen kann, welches Risiko er mit dem Verleih seines Kapitals eingeht.
Oftmals wird es durch die Kreditplattform sogar so gehandhabt, dass die jeweilige Bonitätsklasse automatisch mit einem bestimmten Zinssatz verbunden ist. Dies erspart Ihnen das handeln mit den potentiellen Geldgebern, sondern mit der Zuteilung in die entsprechende Bonitätsklasse steht automatisch fest, welchen Zinssatz Sie für den Kredit zahlen müssen. Bei einer guten Bonität ist der Privatkredit nicht selten günstiger als ein Ratenkredit der Bank. Pauschalieren lässt sich dies allerdings nicht, insbesondere nicht vor dem Hintergrund, dass auch die normalen Ratenkredite der Bank heutzutage schon zu sehr günstigen Zinsen zu haben sind. Auch dort ist es oftmals ein bonitätsabhängiger Zinssatz, der vom jeweiligen Kreditgeber veranschlagt wird.
Höhere Chance auf einen Kredit bei mittelmäßiger Bonität
Die eventuell günstigere Finanzierung kann ein Vorteil sein, mit dem der Privatkredit über die Kreditplattform ausgestattet ist. Ein weiterer Vorteil besteht mitunter darin, dass die Chance auf eine positive Kreditentscheidung höher als bei Banken ist.
Warum ist das so? Die Funktionsweise des Kredites von privat beinhaltet, dass meistens mehrere Privatpersonen ein Teil der gewünschten Darlehenssumme aufbringen. Benötigen Sie beispielsweise einen Kreditbetrag in Höhe von 10.000 Euro, kann es passieren, dass sich insgesamt 25 Geldgeber finden, die jeweils bereit sind, Ihnen 400 Euro zu leihen.
Für den einzelnen Kreditgeber ist das finanzielle Risiko dann natürlich erheblich geringer, als wenn Sie einen Bankkredit nutzen und das Kreditinstitut Ihnen die vollen 10.000 Euro leihen muss. Aufgrund dieses Mechanismus ist die Chance bei einem Kredit von privat oftmals höher als bei einem Bankdarlehen, dass der Kredit tatsächlich ausgezahlt wird. Ferner haben die Geldgeber natürlich durch den höheren Zinssatz, der sich aus einer mittelmäßigen oder sogar schlechten Bonität ergibt, einen zusätzlichen Anreiz, Geld zu verleihen und damit eine sehr gute Rendite zu erzielen.
Der Privatkredit aus Sicht der Anleger
Kredite von privat helfen auf der einen Seite Kreditsuchenden, die passende Finanzierung realisieren zu können. Auf der anderen Seite sind für das Funktionieren dieser Darlehen natürlich auch Investoren notwendig. Diese ersetzen die Banken, die sonst oftmals für die Kreditvergabe zuständig sind. Bei den Investoren wiederum handelt es sich oftmals um Privatanleger, die durchschnittlich zwischen 200 und 2.000 Euro investieren möchten, wenn man dies auf das einzelne Kreditprojekt heruntergerechnet. Aus diesem Grund sollte man beim Kredit von privat nicht nur die Seite des Kreditnehmers betrachtet, sondern ebenfalls auf die wichtigen Kapitalgeber, die Anleger, eingehen.
So stellt sich zum Beispiel die Frage, warum sich Anleger überhaupt für eine solche Kreditfinanzierung entscheiden, statt für gewöhnliche Geldanlagen, wie zum Beispiel Festgeld, Aktien oder Fonds. Eine Antwort auf diese Frage besteht sicherlich darin, dass es problemlos möglich ist, auch kleinere Beträge zu investieren. Bei den meisten Privatkrediten können die Investoren schon ab 100 oder 200 Euro Geld verleihen.
Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil, nämlich das so eine sehr gute Risikostreuung möglich ist. Wenn Sie zum Beispiel insgesamt 5.000 Euro investieren möchten, können Sie das Geld beispielsweise an 20 unterschiedliche Kreditsuchende verleihen und senken so Ihr Risiko, dass es zu größeren Ausfällen bzw. Verlusten kommt. Zudem gibt es auf den meisten Kreditplattformen gewisse Absicherungen, die dafür sorgen, dass es – zumindest in bestimmte Bonitätsklassen – relativ unwahrscheinlich ist, dass Ausfälle entstehen. Somit ist der Kredit von privat für Anleger auf der einen Seite durchaus eine rentable Geldanlage, auf der anderen Seite aber auch ein vergleichsweise sicheres Investment.
In der Übersicht sind es insbesondere die folgenden Vorteile, durch die sich Privatkredite vonseiten der Anleger aus auszeichnen können:
- Gute Rendite
- Akzeptable Sicherheit
- Flexibel Geldanlage
- Risikostreuung problemlos möglich
- Schon ab geringen Investitionssummen
Gibt es den Privatkredit über Kreditplattformen auch bei negativer SCHUFA?
Eine häufig gestellte Frage besteht bezüglich der Kredite von privat darin, ob die Darlehen über die Kreditplattform auch dann vergeben werden, wenn der Kreditsuchende einen negativen Eintrag in der SCHUFA hat. Hier gibt es durchaus einen kleineren Unterschied zum Bankkredit, denn bei deutschen Banken ist es fast immer so, dass ein negatives SCHUFA-Merkmal automatisch dazu führt, dass der Kreditantrag abgelehnt wird. Beim Kredit von privat muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein.
In der Regel stuft die Kreditplattform die jeweiligen Investoren zwar in eine bestimmte Bonitätsklasse ein. Auf der anderen Seite entscheidet letztendlich der Anleger selbst, ob er bei einem höheren Risiko, welches zum Beispiel durch ein negatives SCHUFA-Merkmal hervorgerufen wird, trotzdem dazu bereit ist, sein Geld zu verleihen. Aus diesem Grund kann es durchaus passieren, dass Sie einen Privatkredit auch dann erhalten, falls Sie einen negativen Eintrag in der SCHUFA haben. Grundsätzlich ist die Chance dann also größer, als wenn Sie sich dafür entscheiden, bei der Bank ein Darlehen zu beantragen.
Häufige Fragen zum Privatkredit (Kredit von privat)
Da der Kredit von privat bei Weitem nicht allen Kunden, die auf der Suche nach einer Finanzierung sind, bekannt ist, tauchen in dem Zusammenhang häufiger Fragen auf. Einige dieser häufig gestellten Fragen (FAQs) möchten wir im Folgenden gerne beantworten.
Welchen Kreditbetrag kann ich auf einer Kreditplattform beantragen?
Dass der Privatkredit, der über eine Kreditplattform vergeben wird, sehr flexibel ist, zeigt auch die Breite der möglichen Darlehenssumme. Grundsätzlich können Sie sich – natürlich abhängig von der Bestimmung der jeweiligen Kreditplattform und Ihrer Bonität – innerhalb einer großen Spannbreite, die oftmals bei 500 Euro beginnt und bis hin zu 100.000 Euro reichen kann, Geld leihen.
Selbst großen Darlehenssummen können oftmals deshalb realisiert werden, weil sich eben zahlreiche Anleger mit kleineren Summen in gewissem Sinne zusammentun, um das jeweilige Projekt zu finanzieren. Demzufolge ist der Kredit von privat ideal für die Finanzierung von Konsumausgaben geeignet, die sich für gewöhnlich im Bereich zwischen 2.000 und 20.000 Euro bewegen.
Muss ich beim Privatkredit Sicherheiten stellen?
In aller Regel handelt es sich beim Privatkredit, der über Kreditportale zustande kommt, um Blankodarlehen. Dies wiederum bedeutet, dass Sie keine Sicherheiten stellen müssen, sondern Sie erhalten den Darlehensbetrag ohne spezielle Auflagen. Manchmal kann es allerdings sinnvoll sein, eine Kreditsicherheit anzubieten, denn dann sind möglicherweise mehr Anleger dazu bereit, Geld zu investieren.
Was ist günstiger: Bankkredit oder Kredit von privat?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es gibt heutzutage sowohl sehr günstige Bankkredite als auch preiswerte Kredite von privat. In beiden Fällen spielt die Bonität eine oftmals entscheidende Rolle, ob der Kredit für Sie günstig oder eher teuer wird.
Dies ist bei Privatkrediten fast immer der Fall, denn nahezu alle Kreditplattformen stufen ihre Kunden in eine Bonitätsklasse ein. Bei Bankdarlehen kommt es darauf an, ob das Kreditinstitut einen bonitätsabhängigen Zinssatz veranschlagt oder nicht. Ist dies nicht der Fall, kann es durchaus sein, dass Sie auch bei einer mittelmäßigen Bonität eine Finanzierung zu Zinssätzen von zwei oder drei Prozent realisieren können.
Ist der Privatkredit auch für Geschäftskunden geeignet?
Die Bezeichnung Privatkredit, wie Sie in Form des Kredites von privat über spezielle Kreditplattformen genutzt wird, bezieht sich eher auf den Kreditgeber als auf den Kreditnehmer. Anders ausgedrückt: Während die Kreditgeber fast immer Privatpersonen sind, gibt es aufseiten der Kreditnehmer durchaus auch Unternehmen oder Selbstständige, die auf der Suche nach einer passenden Finanzierung sind. In diesem Fall wird häufig eine sogenannte Crowdlending Plattform genutzt, auf der eben auch Gewerbetreibende als Kreditnehmer eine passende Finanzierung finden können.
Welche Laufzeit hat der Kredit von privat?
Wie die Darlehenssumme und der Zinssatz, so können Sie beim Kredit von privat auch die Laufzeit frei mit dem jeweiligen Investor vereinbaren bzw. innerhalb Ihrer Projektbeschreibung festlegen. Sie sollten vor allem darauf achten, dass die monatliche Rate tragbar ist, sodass die Laufzeit zur Darlehenssumme und vor allem zu Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen passen sollte. Benötigen Sie also beispielsweise eine Finanzierungssumme in Höhe von 10.000 Euro, ist eine Laufzeit von lediglich zwölf Monaten vermutlich zu kurz gewählt, denn dann wäre die monatliche Rate voraussichtlich nur schwer oder gar nicht tragbar.
Am besten erstellen Sie eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung, denn dann wissen Sie, welches frei verfügbare Einkommen Sie pro Monat haben und damit zugleich, welche Darlehensrate tragbar wäre. Dies wiederum bestimmt dann die Laufzeit, innerhalb derer Sie den Kredit von privat zurückzahlen.
Kann ich mit dem Privatkredit einen Bankkredit ablösen?
Ein positives Merkmal der Kredite von privat besteht auch darin, dass nahezu jeder Verwendungszweck möglich ist. Anders ausgedrückt: Es ist Ihnen freigestellt, für was Sie die Darlehenssumme, die Sie von den Anlegern einsammeln, verwenden. Daraus folgt, dass Sie den ausgezahlten Privatkredit natürlich auch nutzen können, um einen anderen Bankkredit abzulösen, also eine Umschuldung vorzunehmen. Sinnvoll ist eine solche Maßnahme allerdings nur dann, wenn Sie den Privatkredit zu günstigeren Zinskonditionen erhalten, als es beim aktuellen Bankdarlehen der Fall ist.